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79K views 321 replies 42 participants last post by  Murdoch 
#1 ·
In diesem Thread kann über die Entwicklung im Altstadtbereich von Hannover diskutiert werden. Dazu gehören:

  • Die alte Leineinsel / Umgestaltung des City-Rings im Rahmen der Initiative "Hannover 2020"
  • Umgestaltung des Köbelinger Marktes
  • Bebauung der Freiflächen in der Altstadt
  • Entwicklungen am Marstall, Calenberger Neustadt etc.



Im Rahmen der Initiative "Hannover 2020" wird dieses Areal im Fokus stehen. Ab Herbst gibt es dazu auch öffentliche Foren, wo sich Bürger beteiligen können. Für potentielle Bereiche wird es Architektenwettbewerbe geben.
 
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#2 · (Edited)
Renaturierung von Hannovers „Klein-Venedig“?

Während im City-Bereich, am Steintor und am Raschplatz Hannover mit moderner Architektur der Weg für eine zukunftsorientierte Stadt bereitet wird, bietet sich im Herzen unserer Stadt – am Hohen Ufer –die einmalige Gelegenheit Hannovers schöne Altstadt weiterzuentwickeln.

Im Bereich des Hohen Ufers, wo Hannover gegründet worden ist, ist eine Traditionsinsel übrig geblieben. Hier existieren heute allerdings allerdings städtebauliche Probleme. Hannover hat hier die Chance, ein einmaliges Altstadtensemble zu schaffen, welches die Attraktivität deutlich erhöhen würde.

Mit dem Wiederaufbau wurde leider durch die Anlage des City-Rings die landschaftlich einmalige alte Leineinsel zerstört. Dabei ist nicht nur der Mühlenarm zugeschüttet worden. Vielmehr stellt der City-Ring eine Barriere zwischen der Altstadt und dem zweitältesten Stadtteil, der Calenberger Neustadt, dar.

Hannover 1907 mit der alten Leineinsel



Diesen Landschaftraum könnte man wiedergewinnen und Hannover hätte die Chance, einen einzigartigen Stadtraum zurückzugewinnen. Hierzu sind mehrere Ideen denkbar, die heute jedoch die Verkehrssituation berücksichtigen müssen. Untertunnelungen oder eine Verlegung des City-Rings wären denkbar.

Auch war die alte Leineinsel einst dicht bebaut, so dass ein Zugang zur Leine unmöglich war. Durch Verzicht von Bebauung oder Promenaden könnte man dies heute verhindern.

Eine erste Idee könnte u.a. die folgende sein:

Leibnizufer Heute



Leibnizufer 2020?



Neue alte Leineinsel



Die Leineinsel würde die bereits erkannten Probleme beseitigen: die Abkoppelung der Calenberger Neustadt mit der Altstadt. Wie früher könnte man wieder von der Calenberger Straße in die Altstadt schlendern. Auf der Insel könnten Cafe´s und Gastronomie entstehen oder Festivals stattfinden.

Die Bebauung könnte sich an die historische Architektur anlehnen, damit das Altstadtensemble nicht zerstört wird. Denkbar wäre historische Townhouses (wie in Danzig), aber möglicherweise auch moderne. Eine Rekonstruktion würde die Identität erhöhen. Die Flusswasserkunst am Leineschloss könnte hierzu eine schöne Torwirkung erzielen.

Möglich sind auch andere Lösungen: keine Bebauung, dichtere Bebauung, Umleitung des Verkehrs über den Goetheplatz, …

Auch andere Städte haben vergleichbare Projekte angeschoben:

 
#5 ·
Bebauung am Hohen Ufer

Projektbeschreibung/ Zielvorstellungen der Stadt

Die Stadt sucht einen Investor, der das Grundstück am Hohen Ufer erwirbt, um es der besonderen Lage angemessen hochwertig zu bebauen und einer adäquaten Nutzung zuzuführen. Als Nutzung erwünscht sind ein Hotel, (wenn es ein in der Stadt bisher nicht vorhandenes Angebot darstellt, d.h. 5- oder mindestens 4-Sterne-Superior-Bereich), Wohnungen und auch Büros sowie auch gemischte Nutzungen. Das Hohe Ufer ist auch als Dienstleistungsstandort für Praxen o.ä. geeignet. Auf jeden Fall soll das Erdgeschoss sowohl zur Leine als auch zum Ballhof hin für eine publikumsintensive Nutzung geöffnet werden. Allen Nutzungen sollte gemeinsam sein, dass sie durch ein neuartiges Angebot, die besondere Anziehungskraft für weiteres Publikum oder die besondere Publikumsintensität zur Belebung der Altstadt beitragen. Andererseits haben sie die vorhandenen Nutzungen zu respektieren und müssen sich sinnvoll ergänzend einfügen.

 
#6 ·
Bebauung Köbelinger Markt

Johannes-Göderitz-Preis 2007 - Altstadt Hannover = Johannes-Göderitz-Award 2007 - Old Town Hannover

Gegenstand des Wettbewerbs ist das Hannoveraner Altstadtquartier Köbelinger Markt, das durch neue Nutzungsmischung und urbanen Wohnformen in seiner Attraktivität gesteigert werden soll. Das in den Wettbewerbsentwürfen aufgezeigte städtebauliche Repertoire zielt auf die Vervollständigung der Innenstadtstruktur und umfasst Lückenschließungen, Ergänzungen des Bestandes, die Neuinterpretation ehemaliger Blockstrukturen bzw. deren Transformation in verdichtete Baufelder mit einer spannungsvollen Abfolge verschiedener öffentlicher bis privater Freiräume, Höfe und Plätze. Dadurch entsteht ein verkehrsberuhigtes Quartier mit einem vielfältigen Angebot an zeitgemäßen Wohnformen in bis zu fünfgeschosshohen verdichteten Bebauungen, ergänzt durch Läden und Gastronomie in den Erdgeschosszonen.
 
#7 ·
Neugestaltung Marstall

Antrag Nr. 15-0996/2006: Tiefgarage Marstall

Antrag
Es wird empfohlen zu beschließen:
Um den Marstall attraktiver zu gestalten und von Fahrzeugen zu befreien, wird dort eine Tiefgarage errichtet.

Begründung
Während die Verwaltung in der Vergangenheit noch ausgeführt hatte, dass dies wegen der nahen Leine leider nicht möglich wäre, hat sie diese Aussage im Rahmen des geplanten Neubaus am Marstall nicht mehr aufrecht erhalten. Ein begrünter Platz würde die City weiter aufwerten.

Am 19.03. abgelehnt.

---

Änderungsantrag der Grünen
Anlagen zur DS 1961/2007
Haushaltssatzung 2008

5. Marstall
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, unter der Fipos. 6100.000
Stadtplanung, 655000 den Marstall in den Wettbewerb Internationale Bauausstellung 2011 aufzunehmen.

Begründung:
Eine Anhörung im Stadtbezirksrat Mitte hat ergeben, dass der Marstall das Potenzial für eine vielfältige Nutzung bietet. Eine Einbeziehung in den Wettbewerb Internationale Bauausstellung 2011 gibt die Möglichkeit, auch für dieses Areal neue Pläne und Nutzungskonzeptionen im Kontext der zukünftigen
Stadtentwicklung zu erstellen.
 
#9 ·
Also ich wäre für eine Rekonstruktion der Leineinsel, die sich weitgehend an den alten Strukturen mit engen Straßen und der Bebauung bis an das Wasser hin orientiert. Auch die Bauten zwischen Klostergang und Leine sollten wieder errichtet werden. Es sollten überwiegend historische Gebäude rekonstruiert werden und nur da, wo es vor dem Krieg keine schönen Bauten gab, sollten Häuser entstehen, die sich bei Materialien und Dimensionen an den historischen Vorgaben orientieren. Eine Promenade direkt auf der Insel wäre her meiner Ansicht nach fehl am Platz. Ich finde, das Zusammenspiel mit enger Bebauung, den Brücken und den damit verbunden Durchblicken über Leine und Leinearm (es hieß ja nicht umsonst "Klein_Venedig") macht gerade den städtebaulichen Reiz aus. Weiter hinten, also vor dem historischen Museum befand sich ja ohnehin wieder eine Promenade. Auch vor dem historischen Museum sollten zumindest teilweise die historischen Gebäude vorgebaut werden, insbesondere im Bereich des Beginenturms. Die Straße ist dort für Altstadverhältnisee viel zu breit.
 
#11 ·
Ist das die übliche holländische moderne Townhouse-Variante (siehe Abbild auf dem uni-Flyer oben)? Da wäre ich mir nicht sicher, ob die zum Altstadtbild passt. Mit Hannovers Altstadt hat diese Bauweise eigentlich wenig zu tun.

An anderer Stelle in Hannover kann ich mir dagegen diese Variante recht gut vorstellen (z.B. Mittellandkanal).

Sowieso habe ich immer das Gefühl, dass sich alle deutschen Architekten zuviel von der holländischen Architektur abschauen. - Aber vielleicht sind das ja auch schöne alte Häuser.

Idealerweise könnte ich mir im Altstadtbereich Fachwerk vorstellen. Oder Rote Backsteinhäuser in historischen Formen. In jedem Fall müssen diese Bauwerke aber ein rotes Ziegeldach haben!
 
#12 ·
@devil: Ich hab dein Foto aus dem Modell des Rathauses hier noch einmal platziert. Es zeigt ja sehr schön das Ensemble der Flusswasserkunst und der Leinepartie am Hohen Ufer.

Die dichte Bebauung ist ja schon sehr gemütlich. Wenn gleich das Stadtplanungsamt klar gemacht hat, dass es keine Bebauung am Wasser mehr geben wird. Das Antwortschreiben kann ich ja mal einstellen.

 
#13 ·
Ein schöner Artikel aus der Welt vor kurzem. In Frankfurt hat man schon erkannt, dass allein die moderne Architektur kaum mehr Identität schafft. Frankfurt war früher eine große Fachwerkstadt.



Der historische Stadtkern von Frankfurt am Main wurde 1944 nahezu komplett zerstört. Jetzt soll ein Teil der Altstadt wiederhergestellt werden - mit sieben historischen Häusern.

Der Schriftsteller Martin Mosebach ist 1951 in Frankfurt am Main geboren. Die Handlung seines letzten Romans "Der Mond und das Mädchen" hat er in seine Geburtsstadt verlegt. Seine Figuren ringen in einer modernen Metropole um ihre Identität - und finden sie nicht. Frankfurt, schreibt Mosebach, leide an einem "vollständigen Verlust von Hall und Timbre". In einem Interview sagte er: "Ich will nur feststellen, dass diese Stadt gesichtsloser ist als viele andere. Umso wichtiger wäre es, historische architektonische Haltepunkte wiederherzustellen."

Mosebach gehört zu denen, die es vehement begrüßen, dass Frankfurt einen Teil seiner Altstadt rekonstruieren wird. Warum, das erklärt er am Areal zwischen Römer - einem kopfsteingepflasterten Platz mit wiedererbautem Rathaus, Haus Römer mit Kaisersaal und nachgebauter Fachwerkfassadenzeile - und Dom, der Keimzelle Frankfurts. "Die Altstadt war ein Meer aus schmalen, hoch gebauten, eng aneinandergepressten Häusern mit spitzen Giebeln, aus dem der Dom riesenhaft herausragte", erklärt er. "Das zweite bedeutende Gebäudeensemble ist der Römer. Diese beiden architektonisch wichtigen Orte müssen zur Geltung gebracht, müssen eingerahmt werden. Dazu war das Häusergewimmel bestens geeignet."

So sehen das auch weit mehr als die Hälfte der Frankfurter Bürger. Die Pläne, zumindest sieben Altstadthäuser wieder in den historischen Maßen und Konturen aufzubauen, stoßen auf überwältigende Zustimmung. Ein Altstadtrausch ist ausgebrochen, vereint die Generationen und gesellschaftlichen Schichten. Von der Oberbürgermeisterin über den Flughafenchef, der Bankerin bis zur Gymnasiastin - alle freuen sich auf das Ende der "gefühlten Heimatlosigkeit". Diese sieben Häuser waren einst markante Bauten im engen mittelalterlichen Kataster. Im Neubau soll ihre das Altstadtbild prägende Silhouette nun wieder klar erkennbar sein. Auch wenn eine moderne Architektursprache dominiert, müssen die Häuser, so verlangt es der Rahmenplan, "typische Merkmale der früheren Bebauung aufgreifen". Das bedeutet: Fassaden in Putz, Schiefer, Stein oder Holz, die Farbgestaltung wie im Mittelalter, außerdem steil geneigte Dächer in Naturschiefer, "stehende Fensterformate", keine Balkone zur Straßenseite und eine Fassadendekoration, die "Geschichte erzählt".

Der Verein der Altstadtfreunde kommuniziert mit dem Magistrat in dem deutschlandweit bisher einzigartigen Rekonstruktionsprojekt, dessen Kosten doppelt so hoch sein werden wie für Neubauten. Die Mehrkosten will die Stadt tragen.

Umgesetzt wird die Planung dann von einer Gesellschaft - so bestimmt es der Rahmenplan. "Erbpachtnehmer", also Bauwillige, sind vertraglich an die städtebaulichen Auflagen gebunden.

Die neuen, an alten Vorbildern orientierten Häuser werden überwiegend Wohnhäuser sein, zu diesem Zweck werden 12 000 Quadratmeter Wohnraum erschlossen. Das Modellvorhaben eines generationenübergreifenden Wohnens soll verwirklicht werden. Auch einige Büroetagen wird es geben, Praxen im ersten Obergeschoss, Läden, Gastronomie, Ateliers und Galerien im Erdgeschoss. Insgesamt rechnet die Stadt mit 106 Millionen Euro Kosten für den Abbruch vorhandener Gebäude, Auf- und Umbauarbeiten und Mehraufwand.

Steuerzahlern wird deshalb nicht mulmig - zumal feststeht, dass ein über drei Jahrzehnte lang optisches Ärgernis geopfert wird: das "völlig überproportionierte" - so Mosebach - sogenannte Technische Rathaus, eine Betonorgie der 70er-Jahre auf Stelzen, "das den Dom seiner Wirkung beraubt".

Die Sehnsucht nach dem neu gebauten Alten ist in Frankfurt so alt wie der Verlust der Altbausubstanz. 1949 schlenderte der Feuilletonist Richard Kirn durch das Stadtzentrum und notierte: "Steine, Getrümmer, Scherben und Schutt. Wir sehen davon wenig. Wir sehen immer noch die alten Häuser. Sie sind keine Phantome für uns, für uns sind die Trümmer Phantome, Schimären, ein Alpdruck."

Schon damals herrschte die Stimmung vor, alles Zerstörte in herkömmlichen Maßen und Stilen wiederaufzubauen. Zumal nach den Bombardements der Alliierten unter den Trümmerhalden noch unversehrte steinerne Erdgeschosse komplett erhalten waren, Fassaden und einzelne ganze Häuser der Feuersbrunst widerstanden hatten. "Hier hatte jedes Haus einen Namen", schrieb Richard Kirn melancholisch. Einige dieser Namen werden nun wieder vergeben.

Denn Frankfurt, seinerzeit bemüht, Hauptstadt der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland zu werden, wollte sich als moderne Stadt profilieren. Sie wurde zur "amerikanischsten" Stadt Europas, zu "Mainhattan" und "Chicago am Main". Die Hochhäuser aus Glas, Chrom und kaltem Stahl, die Europas kompakteste und höchste Skyline bilden, die nach dem Krieg durch den Altstadtkörper gewuchteten Straßenschneisen und die "Zeil", umsatzstärkste deutsche Fußgängerzone, konnten die Mitte nicht ersetzen. In Frankfurt fehlt das Gefühl, dass historische Gebäudeensemble verleihen. Nun soll es entstehen. An den Altstadtstraßen Hinter dem Lämmchen und Markt werden die Häuser Klein Nürnberg, Goldenes Lämmchen, Alter Esslinger, Junger Esslinger, Rotes Haus, Goldene Waage und Haus Rebstock gebaut. Die rekonstruierten Häuser werden Anmutungen von Gotik, Renaissance und Barock repräsentieren. Unklar ist noch, ob das Haus Rebstock tatsächlich gebaut werden kann, weil die Einfahrt zu einer stark frequentierten Tiefgarage verlegt werden müsste. Zu 85 Prozent soll die Gestaltung der Häuser ganz dem Vorkriegszustand angeglichen werden. Maßvoll neu sind Sockel- und Dachzonen, wie sie heutigen Wohnbedürfnissen entsprechen.

Lässt die Quellenlage keine seriöse Rekonstruktion zu, ist das Zitat erwünscht, der Neubau in den alten Proportionen, die Wahrung des Parzellenzuschnitts. Die Architekten Jo. Franzke, Stefan Forster, Michael Landes und Karl Dudler haben einen Stadtraum der Erinnerung entworfen, ein Innenstadtquartier, das sie anhand alter Pläne und historischer Fotos entwickelten. Es soll keine Ansammlung von Knusperhäuschen werden, sondern eine Annäherung an die Geschichte. Vielleicht wird es die neue Mitte.
 
#14 ·
Hier sind beispielsweise einige Häusertypen, die man oft auf alten Hannover-Fotos antrifft (Nolte-Haus, Leibniz-Haus, etc.)






Diese charakterisieren Hannover auch sehr gut:



 
#16 ·
Diese charakterisieren Hannover auch sehr gut:

Das ist einfach nur wunderschön!
Diese Giebelform liebe ich auch ganz besonders am Alten Rathaus. Vor allem, weil die verwendeten materialien eine gr0ßartige Wärme ausstraheln und nicht so kühl wirken wie der ganze neuartige Quatsch.
Wenn es nach mir ginge könnte so etwas reihenweise wieder aufgebaut werden,..
 
#17 ·
Neugebaute "Altstädte" in Europa

Erstmal: Tolle Beiträge bisher! Für mich der beste Hannover-Strang bislang, vorallem dank Leine. Weiter so!


Bezüglich "Altstadt-Neubauten": Ihr solltet euch unbedingt diesen Thread im Euroscrapers mal anschauen.
Ist ein interessantes Beispiel, wie historisierende Neubauten heute aussehen können. Wenn es dort auch noch viel Verbesserungspotenzial gibt (abwechslungsreichere Fassaden, Dachformen, markante Gebäude, unterschiedliche Traufhöhen, Straßenmobiliar, mehr Grün) - es geht schon in die richtige Richtung, denke ich. Und die überwältigende Nachfrage nach Wohnraum in diesem Neubaugebiet (nahe Malmö, Schweden) dürfte diese Bauweise mehr als rechtfertigen.

Jakriborg (Schweden):

Quelle


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http://flickr.com/photos/grahamix/245569307/


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Hab jetzt nur ein paar kleine Bilder geposted, unter den Quellen findet ihr die größeren Auflösungen.

Was meint ihr dazu? Warum gibt es derartiges in Deutschland (noch) nicht (in dem Umfang)? Liegt es an den Modernisten und der Politmafia, die durch Vorschriften & Gängeleien derartiges verhindern - oder wollen die Deutschen sowas einfach nicht?


Weiter im Programm: Auch Poundbury in England ist mal einen Blick wert. Wie Jakriborg ist auch diese "alte" Neubau-Stadt am regionalen Baustil orientiert und generiert eine (wohl unerwartet) hohe Nachfrage.

Poundbury - eine Modellstadt, die von Prinz Charles persönlich initiiert wurde (ein großer Verfechter traditioneller Architektur):

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Das Beispiel in Amsterdam (Java-Eiland) sagt mir übrigens nicht so zu. War gerade dort - großteils modernistischer Schnickschnack ohne Bezug zur großen Bauhistorie der Stadt.

Brandevoort, eine Siedlung nahe Eindhoven, ist in dem Zusammenhang ein interessanteres Modell. Hier hat man sich stark an den typischen schmalen Giebelhäusern des 17. Jahrhunderts in Holland orientiert, ohne dabei zu kitschig zu werden. Gefällt.


Quelle


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Der Erfolg gibt diesen Projekten einfach recht. Sie mögen (noch) nicht perfekt sein - aber ich habe das Gefühl, dass wir uns in Europa allmählich aber sicher architektonisch dahin bewegen, wo es für unsere Städte am besten ist: Zu einem klassisch-modernen Baustil, der die alten Stadtstrukturen nicht beleidigt, sondern komplettiert und diese sinnvoll (heißt: ästhetisch) weiterentwickelt. So soll es doch sein, nicht?

_______________

Ich weiß, dieser Beitrag hat nicht viel mit Hannover zu tun. Es ging mir darum zu zeigen, welche Vorbilder bei deren Altstadtentwicklung greifen können und wie es aussieht, wenn man regionaltypisch im klassischen Stil neu baut - und eben nicht rekonstruiert, wie z.B. in Dresden am Neumarkt.

Vielleicht eine Option für Hannover?

PS: Ich möchte darum bitten, meinen Beitrag nicht wieder mit Missachtung zu strafen. Passiert hier leider desöfteren, bei euch eifrigen Hannoveranern ;)
 
#23 ·
Erstmal: Tolle Beiträge bisher! Für mich der beste Hannover-Strang bislang, vorallem dank Leine. Weiter so!
Der Dank gebürt allen hier im Forum, insbesondere Devil! Ich finde wir sind eine tolle Forumsgemeinde. Und: Ich finde wirklich alle Stränge wahnsinnig interessant (unsere Stadt ist ja aber auch interessant).
 
#18 ·
Ich bin grundsätzlich schon ein Fan auch von moderner Architektur - aber da wo sie hinpasst. In der Altstadt muss aber historisches wiederaufgebaut werden. Eine andere "zeitgenössiche" Lösung wäre wieder nur eine weitere Enttäuschung, die nicht zur Steigerung von Identität, Image und Attraktivität der Stadt beitragen würden. Es gibt genug andere Bereiche, wo man sich mit der Moderne austoben kann.
 
#20 ·
Erbse, du kommst hier net rein! :grouphug:

haha, kleiner Spaß am Rande ;)

Ich finde die Architektur der von dir genannten Städte durchaus ansprechend. Nur kann ich mir kaum vorstellen, dass solche Häuser in das (wie weit auch immer gefasste) Zentrum von deutschen Großstädten passen würden. Die Altstadt bildet ja zumeist auch das Zentrum.
Oder habe ich dich da missverstanden und du wolltest darauf gar nicht hinaus?
Ansonsten hätte ich nichts gegen solche Architektur - in 30.000 Einwohner Orten :) In Städten wie Hannover ist m.E. aber eine andere Altstadtoptik gefragt: Haus an Haus, 4-5 Stockwerke hoch.
 
#21 ·
Unglaublich, ich habe direkte Antworten erhalten :crazy:

Ich habe diese 3 Modellstädte ausgepackt, um zu zeigen was möglich ist, wenn man sich einfach nur an klassischer regionaler Architektur orientiert. Es ging dabei nicht um Bebauungsdichte, Gebäudehöhen oder spezielle architektonische Details.
Dass englische Townhouses nicht in die Hannoveraner Altstadt passen, ist mir schon bewusst ;)

Was ich sagen will: Nein, diese Beispiele wollte ich nicht auf Hannover projezieren, sondern jene nur als Aufhänger für das Thema "Neues Bauen in Altstadtmanier" heranziehen.

Für die niedersächsische Hauptstadt wären dann eher große Giebelhäuser, dichtgedrängte Fachwerkbauten und der Gründerzeit nachempfundene, repräsentative Neubauten programmatisch festzulegen.
Denn es wird nicht immer (ja vllt. sogar in den wenigsten Fällen) überhaupt möglich sein, die alten Bürgerhäuser glaubhaft zu rekonstruieren. Dann würde eben solch ein eher freier, an den alten Vorbildern orientierter Neubaustil greifen.

Oder wären euch moderne Füllbauten zwischen diversen Rekonstruktionen lieber? ;)
 
#22 · (Edited)
Danke für die tollen Beispiele Erbse!:)

Also von der Geschosshöhe passen die genau richtig in die Altstadt - erst recht auf eine mögliche Leineinsel! Denn:

  • die Häuser in der Altstadt haben kaum mehr als 3 Geschosse
  • der Beginenturm darf m.M. in der Höhe auf keinen Fall übertroffen werden
  • 5 geschossige Bauten wirken auf diesem engen Raum zu verdichtend (kleinparzellierung)
  • die Altstadt soll ja gerade klein und lauschig wirken

5 geschossige Bauten sind auf dem Köbelinger Markt zugelassen (ebenfalls Altstadtgebiet). Da kann ich mir das vorstellen. Der Architekturstil sollte natürlich, wie gstolze schon sagte, hannoversch sein.

P.S.: Ja, ich bin da mit Prinz Charles auf einer Wellenlänge. Das er den klassisch ländlich britischen Architekturstil fordert und fördert finde ich vorbildlich.
 
#25 ·
Ich meinte sehr wohl die Bauten auf dem Plakat zum Entwurf. Obwohl sie statt der Hannoverschen Bauweise die niederländische aufweisen, zeigen sie doch, ähnlich wie die Beispiele von Erbse, wie sich alte Elemente in neuer Architektur wiederfinden kann. Deswegen steht es für mich als Beispiel dafür, altes mi neuem zu Verbinden. Ähnlich siehts doch auch in Frankfurt aus, wo auch keine alten Gebäude eins zu eins wieder aufgebaut werden...
 
#26 ·
Soweit ich weiß, wird zumindest die Goldene Waage in FFM im Original wiederaufgebaut. Hier existieren genaue Pläne. Genauso das Haus Rebstock und noch ein paar andere. Deswegen unterscheidet sich ja der Wiederaufbau zu dem vom Dresdner Neumarkt. - Man muss aber auch sagen, dass FFM eine sehr reiche Stadt ist, die sich das leisten kann.

Dennoch hast Du recht, Squig, wäre es schon wünschenswert, wenn alte Elemente berücksichtigt werden. Im Original kann man da ja nichts aufbauen, weil es keine Pläne gibt.
 
#27 ·
Marstall

Wie oben schon berichtet, ist laut den Grünen wohl für die IBA (intern. Bauausstellung?) 2011 ein Architekturwettbewerb zum Marstall geplant.

Wie man auf diesem Kriegsfoto sehr schön sehen kann, war der ja früher anscheindend komplett zugebaut.


bildindex.de
 
#28 ·
Nach der bisherigen Diskussion um die "Skulpturenmeile" habe ich ein bisschen die Sorge, dass die bald unter Denkmalschutz gestellt wird, was ich unserer Stadt zutraue. Die Bedeutung dieser Straßenkunst wird m.M. etwas zu hoch gehängt.

Die Pläne zum Grundstück am Hohen Ufer müssten doch bald offengelegt werden. Hoffentlich etwas Würdiges für diesen historischen Ort!
 
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