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Der Turm zu Vals / 380 Meter

33K views 23 replies 11 participants last post by  schostabur 
#1 · (Edited)
Der Turm zu Vals im Giganten-Vergleich
InfografikUm 13 Uhr präsentiert Remo Stoffel seine Pläne für den 380 Meter hohen Skyscraper im Bündner Bergdorf. Wo stünde das utopische Projekt neben anderen Hochhäusern?

http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/technik/Der-Turm-zu-Vals-im-GigantenVergleich/story/18404145

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Nicht Zürich, Genf, Basel... oder London, Paris, Frankfurt. Der Höchste soll im Dorf Vals stehen... freude herrscht :)
 
#3 · (Edited)
Ich finde dan Tower super, endlich mal jemand der gross denkt. Jeder, der für verdichtetes Bauen ist und dieses Projekt ablehnt weil es nicht "in die Landschaft passt", sollte mal seine Argumentation überprüfen. Ich wünsche das Beste für dieses Projekt!

- Klasse statt Masse
- Neue Arbeitsplätze
- 100 Suiten
- Und das bei einem Grundriss von 30x16 Metern.
 
#4 ·
Stoffels Wolkenkratzer könnte ein Fall für den Bundesrat werden



http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz...Fall-fuer-den-Bundesrat-werden/story/16191977

Er soll das höchste Haus Europas werden: ein Hotelturm, der sich 380 Meter in die Höhe schraubt, ausgestattet mit 100 Luxussuiten zu schwindelerregend hohen Preisen, ein visueller Exot in einem Dorf, das stolz auf seine jahrhundertealte Bautradition ist.

Die Idee ist gar so politisch, dass sie dereinst Raumplanungsministerin Doris Leuthard (CVP) und den Rest des Bundesrats beschäftigen könnte. Grund *dafür sind die raumplanerischen Auswirkungen des Projekts, das der Churer Investor Remo Stoffel in Vals GR realisieren will. Zwar gibt es im Bundesrecht keine gesetzlichen Vorgaben für Hoch*haus*zonen. Vorhaben mit «gewichtigen Auswirkungen auf Raum und Umwelt» bedürfen gemäss eidgenössischem Raumplanungsgesetz (RPG) aber einer Grundlage im kantonalen Richtplan. Fehlt diese, braucht es eine Anpassung des Richtplans. Und darüber muss, wie in solchen Fällen üblich, die Landes*regierung befinden.
 
#5 ·
Bin eher positiv gestimmt über das Projekt. Es wäre ein Rückzugsort für Vermögende aus der ganzen Welt, welche ja meist über 50 Jahre alt sind, und mit ihren Liebsten die Ruhe, die Natur und die Valsertherme schätzen. Mit dem Helikopter kann man dann trotzdem zwischendurch mal nach St.Moritz, Zürich oder Mailand fliegen.

Ich finde so einen Turm im Talkessel, vor allem wenn er qualitativ gut gemacht ist, ist ein viel kleinerer Eingriff in die Landschaft, als eine Gruppe von zehn Einfamilienhäuschen.
 
#6 ·
Zur Info: Der Turm auf dem Bild, welches du gepostet hast, ist von Jensen & Skodvin und ca. 180m hoch. Jensen & Skodvin nahmen zusammen mit Max Dudler, Steven Holl, Aires Mateus, 6A Architekt, Nieto Sobejano und Kengo Kuma ebenfalls am Architekturwettbewerb teil. Schlussendlich gewonnen haben Morphosis von Thom Mayne.
 
#8 · (Edited)
«Das ist ein Schlag ins Gesicht»
Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich, hält die Idee, in Vals den höchsten Turm Europas zu bauen, für grotesk.

Was halten Sie von dem Valser Projekt?
Ich halte es für einen reichlich absurden Vorschlag. Das Projekt wirkt anachronistisch, erinnert an die Formensprache der späten Neunzigerjahre und des Millenniums und ist für die Funktion, die es erfüllen soll, völlig überdimensioniert.

Passt ein solcher Bau überhaupt in die ihn umgebende Landschaft?
Überhaupt nicht. Der Bau hat keinerlei Bezug zur Region, in der er steht. Er spricht eine Sprache, wie man sie aus den Hochhaussiedlungen der Metropolen Südostasiens und der Golfregion kennt. Isoliert ist er in dieser Landschaft völlig deplatziert. Auch formal überzeugt mich das Projekt keineswegs: Statt uns zu helfen, die Landschaft klarer zu sehen, folgt es mit seiner verspiegelten Oberfläche einer Typologie von sehr schlanken und hohen Wohntürmen, die derzeit in New York Erfolg hat.

Die Initiatoren argumentieren, dass das Gebäude in seiner schmalen, in den Himmel ragenden Form eben nicht stören soll, weil die umliegenden Berge ja noch viel höher seien. So nehme sich der Turm wie «eine Stecknadel in der Landschaft aus», die eben nicht auffällt.
Ein in den Boden getriebener Nagel würde nicht auffallen. Das vorgestellte Projekt hingegen mutet eher wie ein Totempfahl an. Natürlich fällt es auf. Wenn die Initiatoren möchten, dass es nicht auffällt, sollten sie es nicht bauen.

Macht es Ihrer Ansicht nach grundsätzlich keinen Sinn, Hochhäuser in den Bergen zu bauen?
Doch, durchaus. Die Urbanisierung der Berggebiete ist ein wichtiges Thema, und da gehören Hochhäuser sicherlich dazu. Ja, sie sind an geeigneten Orten sogar eine viel bessere Lösung als die Ferienkolonien. Das geplante und nicht realisierte Schatzalp-Projekt von Herzog & de Meuron in Davos zum Beispiel halte ich für absolut legitim. Es verhindert, dass die umliegende Landschaft überbaut und so getilgt wird. In Vals hingegen, wo es keine urbane Dichte gibt, ist ein Bau, der dreimal so hoch wie der Prime Tower oder eben das besagte Schatzalp-Projekt ist, Unsinn.

Die Initiatoren wollen mit ihrem Turm die Region beleben, gleichzeitig aber den Massentourismus vermeiden, indem sie auf einen kleinen Kreis zahlungskräftiger Kunden setzen. Gibt es keine architektonische Alternative, die zwischen Massentourismus und Grössenwahn liegt?
Doch, natürlich. Das funktioniert ja in den Alpenregionen von Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz seit über einem Jahrhundert. Der Elitetourismus geht nach St. Moritz, dort gibt es einen Flughafen; der Massentourismus geht nach Tirol. Aber dazwischen gibt es eine breite Palette von Angeboten, man denke an die Region Flims-Laax-Falera. Warum jemand, der auch nach St. Moritz gehen könnte, sich ausgerechnet in einen 400-Meter-Bau in Vals verkriechen sollte ohne Möglichkeiten, teuer einzukaufen oder sich zu amüsieren, ist mir schleierhaft.

Dem fehlenden Flughafen in Vals will man mit Helikopterverkehr begegnen.
In riesigen Metropolen wie Sao Paolo kommt es vor, dass sich die Elite mittels Hubschraubern zwischen Hochhäusern bewegt. Aber ich kann mir keine Luftbrücke ins Valser Tal vorstellen.

Die exklusive Kundschaft soll mit Ruhe und Abgeschiedenheit geködert werden. Ist es da nicht der falsche Weg, ein derartiges Leuchtturmprojekt zu initiieren? Der höchste Turm Europas dürfte doch gerade zu einem Magnet für Touristen werden, die dann gleich scharenweise anreisen.
Der Turm könnte tatsächlich als groteske Attraktion zum Anziehungspunkt werden. Aber auch so gilt: Wer Ruhe sucht, wird dies kaum im 80. Stockwerk tun, wo er nicht einmal ein Fenster öffnen kann.

Könnte der Turm wenigstens als Kuriosum einen Beitrag zur alpinen Architekturtradition leisten?
Er ist eher ein Schlag ins Gesicht dieser Tradition, indem er keinerlei Beitrag zum qualitätsvollen architektonischen Umgang mit der Region leisten will. Stattdessen kolonisiert er das Gebiet mit genau jener architektonischen Sprache, welche weltweit für die urbane Segregation steht.

Quelle: http://bazonline.ch/kultur/architektur/Das-ist-ein-Schlag-ins-Gesicht/story/29262133
***
Dieses Interview deckt sich ziemlich mit meinen Gedanken. Visionen sind gut, aber bei solchen sollte man doch lieber einen Arzt aufsuchen... (frei nach Helmut Schmidt)
 
#9 ·
Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass der Turm 380m hoch sein soll, da das höchste Hochhaus in Europa 373m hoch ist, allerdings befindet sich mittlerweile ein höheres Hochhaus im Bau: http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=421339

Ich würde das Projekt ablehnen, selbst wenn es in einer grösseren Schweizer Stadt geplant wäre. In Chur, Luzern oder St. Gallen würde ich vielleicht noch einem 200m Turm zustimmen, wenn Lage, Architektur und Nachfrage stimmt, in Zürich, Basel oder Genf vielleicht sogar noch bei 300m, aber kaum bei 380m.
 
#12 · (Edited)
Hi Nils. Grundsätzlich sollte der Bau von Hochhäusern kein Privileg sein, dass nur die Städter haben dürfen. Zumal die politischen Hürden in den Städten der Schweiz (vielleicht mit Ausnahme Basels) sehr hoch sind. Bei der Erstellung des Prime Towers habe ich gehofft, dass nun ein Boom ausbricht. Leider ist dies nicht eingetroffen. Es werden wiederholt Türme gebaut, gewiss, aber mit einer Höhe vom 80m von zweitklassigen Architekten und mit sehr statischem Aussehen. Das Bünzlitum ist in den Städten bestimmt stärker vorhanden als in den Schweizer Alpen. Da gibt es ja viele Beispiele, allein in Zürich: Stadion Zürich, Kongresszentrum, Kunsthaus Zürich, Neues Stadion des ZSC und und und...ein regelrechtes Armutszeugnis!

In Vals wird's ein 381m hoher Turm, von einem Stararchitekten, Thom Mayne vom Büro Morphosis (Pritzker Price Winner) und dazu noch in einer weltweit einmaligen, schlanken Statur. So gesehen, haben es sich Initianden also schon sehr klug überlegt...
 
#14 ·
Vals: Ando's Garten

Daneben entsteht übrigens ein weiteres Projekt eines Stararchitekten, der Park Ando von Tadao Ando (Pritzker Price Winner). Das Projekt enthält einen riesigen Wasserpark mit Säulen und einer unterirdischen Parkgarage. In der Mitte entsteht das so genannte "Museum des Lichts". Flächenmässig entstünde der grösste, künstlich angelegte Park der Schweiz.















Mit Peter Zumthor & Kengo Kuma (die bereits gebaut haben) sowie nun Tadao Ando und Thom Mayne möchten die Verantwortlichen der 7132 AG nun zum Architekturmekka avancieren. Die Dichte an Stararchitekten wäre in der Tat Weltklasse....
 
#15 · (Edited)
Mit "Passt überhaupt nicht dort in die Landschaft. Hochhäuser gehören in die Stadt." kann ich auch nichts anfangen. Ausser Tradition und Gewohnheit gibt es eigentlich keinen Grund, warum das so sein muss.

Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, Hochhäuser passen eigentlich besser in die Berge, als ins Flach- oder Mittelland.

Die Berge werden dadurch nur noch eindrücklicher. Da baut der Mensch mit all seiner Kunst einen 380 Meter-Turm und kommt gegen die Macht der Berge rundherum trotzdem nicht an. In einem so schmalen Turm sich mitten in den Bergen auf einem der höheren Stockwerke zu befinden, muss ein phantastisches Gefühl sein.

Ich denke in diesem Moment auch an das Urner Reusstal und die Leventina. Ich finde, wir sollten etwas dafür tun, die sensationelle alte Gotthard-Strecke zu erhalten. Dafür braucht es zusätzllich zu Sawiris in Andermatt noch mehr Entwicklung entlang der Strecke. Das grösste Problem dort ist zu wenig lange Sonneneinstrahlung und zu wenig Platz im Talboden unten. Da würden sich doch Hochhäuser im "Valser Stil" ideal anbieten. Dann muss man sich nur noch gut überlegen, wofür man diese Fläche wirtschaftlich verwenden kann. Zum Beispiel Wohnen in den oberen Stockwerken mit möglichst viel Sonneneinstrahlung, und auf den unteren Stockwerken könnte man kleine Fabriken/Manufakturen oder Lagerstätten einrichten. Warum nicht eine Nespresso-Fabrik oder etwas ähnliches in der unteren Hälfte eines relativ schmalen Hochhauses in der Leventina? Für Hochhäuser gibt es noch viel mehr Nutzungsmöglichkeiten als nur Wohnen, Büros oder Hotels. Auch andere platzintensive Nutzungen können in die Höhe verlagert werden. Es wäre ein idealer Ort unter anderem für Einwanderer der ersten Generation, welche nicht die Ausbildung und Sprachkenntnisse haben, um einen guten Bürojob zu ergattern. Wohnen und Arbeiten am gleichen Ort, in einem ruhigen Bergtal in der sicheren und stabilen Schweiz... Deren Kinder können dann weiterziehen in die Stadt...
 
#18 ·
Angebot und Nachfrage würde bei diesem Projekt nicht stimmen, es wäre nur eine Frage der Zeit bis mindestens ein Teil des Hochhauses nicht mehr genutzt werden und zerfallen würde. Die Schweiz hätte dann das höchste Hochhaus der Welt in der Kategorie "abandoned". :cheers:
 
#19 ·
Woher bist Du Dir da so sicher? Wir reden hier von rund 70 Wohneinheiten. So viel ist das auch wieder nicht. Füllen kann man die garantiert, selbst nur mit Schweizer Kunden wäre es möglich, ist natürlich da alles eine Frage des Preises.

Und global gibt es einen riesigen Markt an gehobenem Tourismus, wo das Interesse für alles Spezielle, Ausgefallene und Exklusive sehr hoch ist. Und bei dieser Kundschaft spielt der Preis keine Rolle.

Aus Schweizer Sicht ist Vals einfach ein weit entferntes Bergtal, wo die meisten von uns noch nie waren. Aus globaler Perspektive wird so ein Ort mit solch einer Infrastruktur mit ganz anderen Augen angeschaut.

Es ist kein Zufall, dass damals die Engländer den Alpintourismus erfunden haben, und nicht die Schweizer. Vor lauter Bäumen sieht man halt häufig den Wald nicht. Hat man die Berge tagtäglich vor der Nase, versteht man nicht, wozu diese gut sein könnten... Den Fischervölkern am Meer ging es übrigens genau gleich...
 
#20 ·
Ich habe gelesen es sind 107 Zimmer, und auch das ist sehr wenig für 380m, dementsprechend teuer würde es sein. Dann muss man sich fragen, was ein Hotelzimmer in einem Hochhaus zu bieten hat, was ein Hotelzimmer in einem normalen Gebäude, dass sich an einem Berghang befindet, nicht zu bieten hat. Beide Zimmer können eine tolle Aussicht bieten, auch wenn die Atmosphäre im Hochhaus sicher noch etwas spannender ist. Aber reicht das um jedes Jahr tausende Gäste aus der ganzen Welt anzulocken? Ganz bestimmt nicht! Diesem oben geposteten Satz kann ich nur zustimmen:

Warum jemand, der auch nach St. Moritz gehen könnte, sich ausgerechnet in einen 400-Meter-Bau in Vals verkriechen sollte ohne Möglichkeiten, teuer einzukaufen oder sich zu amüsieren, ist mir schleierhaft.
Berge und Bergtourismus gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern an hunderten Orten auf der ganzen Welt, und während früher die Schweiz aufgrund der Sicherheit und der gut ausgebauten Infrastruktur zu den wenigen attraktiven Bergferiendestinationen gehörte, gibt es jetzt immer mehr Konkurrenz aus aufstrebenden Schwellenländern in Osteuropa, Asien und Lateinamerika. Dort wurden zwar bisher so viel ich weiss keine 380m Hoteltürme realisiert, aber 10 bis 20-stöckige Hotelprojekte und einige andere Attraktionen sind mir bekannt. Von den wenigen Touristen ausserhalb Westeuropas, die sich in den nächsten Jahrzehnten noch in die Bündner Berge verirren, würde sicher nur ein kleiner Bruchteil Vals besuchen. Wenn der Schweizer Bergtourismus noch eine Chance haben möchte, muss man sich etwas besseres überlegen.
 
#21 ·
Ich habe gelesen es sind 107 Zimmer, und auch das ist sehr wenig für 380m, dementsprechend teuer würde es sein.
Eben. Hoffentlich auch...

Dann muss man sich fragen, was ein Hotelzimmer in einem Hochhaus zu bieten hat, was ein Hotelzimmer in einem normalen Gebäude, dass sich an einem Berghang befindet, nicht zu bieten hat. Beide Zimmer können eine tolle Aussicht bieten, auch wenn die Atmosphäre im Hochhaus sicher noch etwas spannender ist.
"Etwas spannender"? Man würde das Gefühl haben, man sei ein Adler, der zwischen den Bergen schwebt. Es wäre absolut einmalig, etwas, was es nirgendwo sonst gibt. Aber das muss ich dir sicherlich nicht wirklich erklären, Das kannst du dir auch selbst vorstellen. Zusammen mit der Felsentherme, den Installationen von Ando und der rauen Landschaft ein Ort zum Auftanken, zur Inspiration, aber auch zum in Ruhe arbeiten sehr geeignet.

Quote:
Warum jemand, der auch nach St. Moritz gehen könnte, sich ausgerechnet in einen 400-Meter-Bau in Vals verkriechen sollte ohne Möglichkeiten, teuer einzukaufen oder sich zu amüsieren, ist mir schleierhaft.
Der Trend geht aber absolut in die Richtung, sich eben auch mal zu "verkriechen" im Sinne von "ich bin dann mal weg". Nochmal: die grosse Mehrheit derjenigen, die als Kunden in Frage kommen, ist 50+. Und wenn sich diese zwischendurch doch mal amüsieren wollen, dann denken diese heutzutage sicher nicht mehr an St.Moritz, das war vielleicht vor 50 Jahren mal ein bisschen so. Da gehen sie nach St.Tropez, Ibiza, London, eventuell zur Not unterwegs auf dem Weg von/nach Vals auch mal noch nach Zürich... Das gleiche bezüglich Shopping.

Berge und Bergtourismus gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern an hunderten Orten auf der ganzen Welt, und während früher die Schweiz aufgrund der Sicherheit und der gut ausgebauten Infrastruktur zu den wenigen attraktiven Bergferiendestinationen gehörte, gibt es jetzt immer mehr Konkurrenz aus aufstrebenden Schwellenländern in Osteuropa, Asien und Lateinamerika. Dort wurden zwar bisher so viel ich weiss keine 380m Hoteltürme realisiert, aber 10 bis 20-stöckige Hotelprojekte und einige andere Attraktionen sind mir bekannt.
Eben gerade deshalb ist es ja wichtig, zumal in einem Hochpreisland, auch einmaliges zu bieten, was andere nicht bieten. Mit 10- bis 20-stöckigen Hotelprojekten kommst Du da nicht weiter, und mit einer Zersiedelung der Landschaft auch nicht.

Von den wenigen Touristen ausserhalb Westeuropas, die sich in den nächsten Jahrzehnten noch in die Bündner Berge verirren, würde sicher nur ein kleiner Bruchteil Vals besuchen.
Gerade bei den Touristen ausserhalb Westeuropas ist das Potential noch nicht annähernd ausgeschöpft. Dies weil halt alles zu bieder und zu normal ist, im Schweizer Bergtourismus. Dafür sind immer weniger Leute bereit, höhere Preise zu bezahlen.

Wenn der Schweizer Bergtourismus noch eine Chance haben möchte, muss man sich etwas besseres überlegen.
Ja, was denn?
 
#22 ·
Der Trend geht aber absolut in die Richtung, sich eben auch mal zu "verkriechen" im Sinne von "ich bin dann mal weg".
Und dafür muss es ein kleines, abgelegenes Dorf sein? Gerade die internationalen Touristen kommen doch zu einem grossen Teil aus Millionenmetropolen, für die würde sich schon der Besuch eines Hotels in der Zürcher Altstadt (links der Limmat, nicht Niederdorf) wie ein "verkriechen" anfühlen. Und nach dem langen Flug möchten sie wohl auch nicht zusätzliche zwei Stunden mit dem Auto oder 45min(?) mit dem Helikopter nach Vals weiterreisen.

Dies weil halt alles zu bieder und zu normal ist, im Schweizer Bergtourismus. Dafür sind immer weniger Leute bereit, höhere Preise zu bezahlen.
So ist es, aber dann sollte man es zuerst mal mit einem 100m Turm versuchen der sich an guter Aussichtslage befindet (so eine Art Felsvorsprung) und schauen ob es rentabel ist. Ich zweifle übrigens nicht daran, dass beim 380m Turm die Hotelzimmer, die sich auf den obersten 100m befinden, langfristig gut gebucht wären.

Ja, was denn?
Ok, eine Idee von mir: Ein Hotel in eine Felswand oder in eine Staumauer reinbauen. In der Staumauer hätte man auf der einen Seite die Unterwasserwelt und auf der anderen die Aussicht.
 
#23 ·
Muss die «Femme de Vals» umziehen?

http://www.suedostschweiz.ch/politik/2016-09-28/muss-die-femme-de-vals-umziehen

Das neuste Gerücht um den Turmbau zu Vals: Bauherr Remo Stoffel sucht einen neuen Standort, weil 
Coca-Cola keine Probebohrungen zulässt. Richtig so – oder eher doch nicht?

Unternehmer Remo Stoffel sei auf der Suche nach einem neuen Grundstück, heisst es aus der Gerüchteküche. Denn irgendwo unter dem geplanten Valser Hotelturm liege die Mineralquelle St. Peter. Und Lizenznehmer Coca-Cola wolle nicht, dass die Bauarbeiten die Quellzone tangieren würden.

«Stimmt das so, Herr Stoffel, suchen Sie tatsächlich einen anderen, neuen Standort für das höchste Hotelgebäude der Welt?» – Er warte jetzt mal alle Bewilligungen respektive die Abstimmung ab, die es zwingend noch brauche, sagt Stoffel. «Deshalb will ich mich im Moment nicht zum Projekt äussern.»

Abstimmung im nächsten Jahr

Warten muss Stoffel schon eine ganze Weile. Im März 2015 präsentierte er seinen Turm in New York den Medien. Das Bauwerk des US-Architekten Thom Mayne soll 82 Stockwerke oder 381 Meter hoch werden. Kostenpunkt: 300 Millionen Franken.

Schon damals in New York war aber klar: Die Valserinnen und Valser entscheiden, ob der Turm von Pritzker-Preis-Gewinner Mayne je gebaut werden kann. Denn sie müssen einer Zonenplanänderung zustimmen. Und diese wichtige Abstimmung ist gerade auf nächstes Jahr vertagt worden.

Stoffel rechnete anfänglich mit einem Abstimmungstermin für das Jahr 2015. Als dies nicht klappte, erhoffte er sich eine Entscheidung für dieses Jahr. Und jetzt also 2017 – der Unternehmer muss den Zeitplan des Gesamtprojektes schon wieder anpassen. Denn auch Getränkemulti Coca-Cola hält sich mit den Bewilligungen für Probebohrungen zurück.

Und wenn die Valser nächstes Jahr Nein sagen zum Hotelturm? Schon vor gut zwei Jahren nahm Stoffel Stellung: Nach einem Nein würde man mit der Gemeinde zusammensitzen, um nach Alternativen zu suchen.Allerdings hätte man aber keine ausgereiften Ideen mehr. «Vom Projektstatus her gesehen, müssten wir wieder bei Punkt null anfangen.»

Übrigens: Gerüchtewiese hört man, dass Kanton und Gemeinde dem Projekt viel positiver gegenüberstehen als auch schon. Wenn aus einer Vision tatsächlich ein Turm wird, hat sich für Stoffel das Warten gelohnt.
 
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