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Bau- und Immobilienwirtschaft

3404 Views 16 Replies 5 Participants Last post by  trance-x
Diskutieren über Bauunternehmen, Projektierer, Architekturbüros, Investmentgesellschaften, Immo-Fonds, zugehörige Köpfe usw.

Man denke an so leuchtende Unternehmenssterne am Firmament wie HRE, Freddy Mae, den legendären Herrn Schneider, aber auch Erfolgreichere.

Immobilienfirma Vivacon geht das Geld aus

Wegen einer akuten Liquiditätskrise verhandle das Unternehmen mit den Gläubigerbanken über Stundungsvereinbarungen und die Möglichkeit eines außergerichtlichen Sanierungskonzeptes, teilte Vivacon am Freitag nach Börsenschluss mit. Vorgesehen seien eine kurzfristige Liquiditätsbeschaffung durch Verkauf von Immobilien und gegebenenfalls Beteiligungsvermögen. Ziel der Verhandlungen sei auch die Verlängerung der in diesem Jahr fälligen Portfoliofinanzierungen.
Quelle

Ist Vivacon nicht stark im Bereich Altbausanierung und Denkmal tätig?
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Die Bauwirtschaft wird gerade besonders von der Wirtschaftskrise gebeutelt. Weniger Aufträge und statt Besserung nur Jobabbau, das ist die Bilanz der Bauindustrie in der letzten Zeit. Dies hat Konsequenzen, nicht nur für die Beschäftigten, auch auf dem Wohnungsmarkt sehen die Experten bereits Gründe, die Alarmglocke läuten zu lassen.
Denn noch nie seit der Wiedervereinigung wurde so wenig an Wohnungen gebaut wie im vergangenen Jahr. 176.000 Wohnungen wurden laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden ausgebaut oder neu errichtet, satte 16,5 Prozent weniger als im Jahr 2007.

Und derzeit ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zwar versucht das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit saftigen Konjunkturspritzen und Förderungen im Rahmen des CO2-Einsparprogramms den stockenden Motor der Bauwirtschaft anzukurbeln, doch hilft dies alles nicht viel, die Lage zu verbessern. Zu stark gehen die Geschäfte zurück, selbst sinkende Materialkosten helfen nicht, die Lage der Baubranche zu stärken.
Quelle

Wirklich so schlimm? Es gibt auch Artikel, welche die Baubranche - und zwar nicht nur den Tiefbau - als krisenfest bezeichnen. Hier gibt es doch Branchenkenner...
Gewerbeimmobilien läuft deutschlandweit gar nicht.

Wohnungsverwaltung ist eigentlich immer krisenfest, solange nicht die Vogelgrippe 10 Millionen Einwohner hinwegrafft.
Zumindest solange der Staat sozial gerecht das steuerfinanzierte Wohngeld noch erhöht, während die Steuern massiv einbrechen und die arbeitenden Steuerzahler hohe private Vermögens- und Einkommensverluste erleiden. Umverteilung von oben nach unten machts möglich.
Hat der Bevölkerungsrückgang nicht bereits begonnen? Die Bauwirtschaft kann im Bereich nichtgewerblicher Immobilien gar kein nennenswertes Wachstumspotenzial haben. Weniger Menschen und chronisch sich schwach entwickelnde Binnenkaufkraft, wer soll da vermehrt neuen Wohnraum erwerben? Regional natürlich schon, aber nicht wenn man den Gesamtschnitt betrachtet.
Weiterhin: Hochbau - / Tiefbau +
Welche Quelle besagt das? Oder nur gefühlt?
Mein Gefühl und alle einschlägigen Quellen besagen dies.
Stuttgart: Entwicklung Baugewerbe

Eine Statistik

Bauhauptgewerbe (Betriebe ab 20 und mehr Beschäftigte)
2000 # 2005 # 2008
Betriebe 260 # 189 # 149
Beschäftigte 6.905 # 4.783 # 3.636
Lohn- und Gehaltsummen in Millionen EURO 20 # 16 # 12
Gesamtumsatz in Millionen EURO 81 # 71 # 50

Verarbeitendes Gewerbe (Betriebe ab 50 und mehr Beschäfigte)
2000 # 2005 # 2008
Betriebe 144 # 128 # 119
Lohn- und Gehaltsummen in 1000 EURO 3.885 # 4.136 # 4.309
Gesamtumsatz in Millionen EURO 15 # 20 # 20
Exportquote in % 48,9 # 60,3 # 56,2
Zahlenquelle

In nur 8 Jahren hat sich das Bauhauptgewerbe in Stuttgart damit fast halbiert!
Niedrigere Betriebszahl hätte noch mit Fusionen einhergehen können, aber die Beschäftigtenzahlen sind eindeutig. Man vergleiche die Lohn- und Gehaltsummen mit dem Verarbeitenden Gewerbe.

Ist das in der Stärke ein bundesweites Phänomen?
In einem befreundeten Thread steht zu lesen, in Leipzig seien die Mieten für sanierte Gründerzeitler tendenziell günstiger als für Studentenwohnheime. Ist das wahr? Klingt ungesund.
^^ Ich warte noch auf Antwort.
Im Ernst: Würdet Ihr nun Immobilieninvestment/Auswanderung nach Königsberg/Ostpreussen empfehlen?
Rubel niedrig, vielleicht verkaufen´s das für Devisen an uns oder Polen.
Ein klassizistisches Haus weniger

Zur Abwechslung ein nettes historisches Beispiel wie es zu den hübschen alten Häusern kam oder eben doch nicht: Die traumhaften Pläne des Wilhelm August Friedrich von Woellwarth


Entwurf in klassizistischem Stil von Landbaumeister Atzel in Ulm – Quelle LABW

Seht her, das bin ich. Zu allen Zeiten waren prächtige Bauten ein beliebtes Mittel der Reichen und Mächtigen, dem Rest der Welt ihren Erfolg und Reichtum vorzuführen. Das Bedürfnis nach Repräsentation, den Wunsch nach einem herrschaftlichen Wohnhaus als Statussymbol hatte auch Wilhelm August Friedrich von Woellwarth (geb. 1763). Der über 30 Jahre in fremden Militärdiensten gestandene, kriegserprobte und unverheiratete Offizier stieg 1809 in Württemberg zum Generalleutnant auf. Er hatte zu dieser Zeit erstmals das Bestreben, sich am Stammsitz seiner Familie in Essingen niederzulassen. Seine Mutter war dort 1806 verstorben und keines seiner zahlreichen Geschwister lebte in Essingen. Ein neues vornehmes Domizil im angesagten klassizistischen Baustil sollte es schon sein, entsprach doch das bestehende, um 1555 erbaute Woellwarthsche Schloss nicht mehr dem Zeitgeist. Wilhelm ließ sich zwischen 1809 und 1815 von vier verschiedenen Baumeistern unterschiedliche Pläne anfertigen.

Der erste Entwurf (A) stammt von einem Steinhauermeister aus dem Nachbarort, der seine Pläne zu einem zweistöckigen herrschaftlichen Gebäude mit französischen Beschreibungen versah und als bevorzugte Lage den östlichen Teil des Schlossgartens erachtete. Der Praktiker aus der Provinz errechnete die Kosten auf 9.211 Gulden. 1811 ließ sich der in Stuttgart wohnende Generalleutnant von Stuttgarter Baumeistern einen zweiten Entwurf (B) anfertigen. Kosten für das ansprechende Palais mit Unterkellerung: 14.195 Gulden. Den ambitioniertesten Entwurf (C) legt Landbaumeister Atzel aus Ulm vor. Statt des geforderten Kostenvoranschlags, zu dem ihm als viel beschäftigtem Architekten die Zeit fehlte, geht Atzel auf künstlerische und bautechnische Details ein. So gestaltete er einen weiten Balkon auf altgriechisch dorischen Säulen, um vorzüglich der vorderen Fassade den Charakter des Erhabenen, einer mit edler Simplizität verbundenen Würde zu geben. Doch auch der Stararchitekt kam nicht zum Zug. Den vierten Entwurf (D) für ein noch aufwendigeres Schloss ließ sich Wilhelm wiederum von einem bodenständigen Handwerker machen, der zwar nur eine einfache Bleistiftzeichnung, dafür aber einen dicken Kostenkatalog lieferte. Der stolze Baupreis: 17.686 Gulden.

Doch auf einmal aus der Traum von einem neuen Schloss. Mangels Liquidität? Mehr Schein als Sein? Und ob! Wilhelm erhielt zwar nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst eine monatliche Pension, aber nach dem Einzug der Deutschordensgebiete brachen seine Einkünfte als Komtur der Kommende Weddingen (Westfalen) weg. Über die Entschädigungsleistungen führte er bis in die 1830er Jahre einen erbitterten Prozess mit der Königlich Hannoverschen Regierung und wandte sich in mehreren Bitt- und Protestschriften an die Deutsche Bundesversammlung. Allem Anschein nach lebte Wilhelm über seine Verhältnisse, konnte mit Geld nicht umgehen. Sein Schuldenwesen ist im Archiv der Freiherren von Woellwarth nachweisbar. Bereits 1813 verkauft er seine als Dotation erhaltenen Güter bei Dillingen. 1815 leiht er sich privat 400 Gulden um Schuhmacher, Schneider und Sattler bezahlen zu können, nimmt noch 1.100 Gulden beim Gräflich Fuggerschen Rentamt zu Niederalfingen auf. 1816 leiht ihm seine Schwester aus Weimar 2.300 Gulden, er kauft auf Raten Reitpferde bei Kaufmann Kaulla. In den folgenden Jahren werden seine Schuldverschreibungen bei Verwandten und Privatleuten immer mehr und höher. Nach dem Tod Wilhelms am 20. Juni 1839 sah sich die Familie gezwungen, mehrere Gläubigeraufrufe zu veröffentlichen, da gegen ihn so viele Schulden angemeldet worden sind, dass solche Gläubiger, welche kein Vorzugsrecht haben, im gerichtlichen Wege auch nicht einmal auf eine teilweise Befriedigung rechnen können. Die Familie versuchte, mit den Gläubigern eine gütliche Abfindung zu erreichen und konnte die Kredite des Lebemanns Wilhelm erst mehrere Jahre nach seinem Tod vollständig abbezahlen. Ein neues Schloss ist in Essingen bis heute nicht gebaut, es blieb bei den Träumen …
Quelle: http://leo-bw.de/themen/wissenswert...e-des-wilhelm-august-friedrich-von-woellwarth

Hatte @Kampflamm nicht ebenfalls lange Lebemann im Profil stehen? Nicht daß es mit ihm auch so endet :eek:
Fehlkalkulation beim Häuserbau
In Freiburg ist Wohnraum knapp und teuer und die Makler behaupten gerne salopp, dass man noch die letzte Hundehütte vermietet und verkauft bekommt. Das kann nicht sein, denn 14 neue Reihenhäuser im Stadtteil Günterstal stehen leer, die stadteigene Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) bekommt sie nicht verkauft. An der Qualität kann es nicht liegen, die Häuser sind hochwertig ausgestattet, inklusive Holzpelletheizung, Fotovoltaikanlage, Garten und Carport. Auch die Lage ist nicht schlecht, nur wenige Kilometer von der Innenstadt, eine Straßenbahn endet in der Nähe. Nur die gut frequentierte Straße zum „Schauinsland“ könnte ein störender Standortfaktor sein, aber es gibt lautere Straßen an denen Häuser stehen.

Vielleicht ist es auch der Preis: Gut 800 000 Euro kostet ein solches Haus in Günterstal mit 175 Quadratmeter Wohnfläche und 343 Quadratmetern Grundstücksanteil. Allein der kostet 1150 Euro pro Quadratmeter, also 394 450 Euro und damit die Hälfte des Gesamtpreises. Anderthalb Jahre nach Vermarktungsbeginn ist erst ein Haus verkauft, für ein zweites gibt es eine Zusage. Jetzt will die Stadtbau Mieter gewinnen – für 2500 Euro Nettokaltmiete. In der Hoffnung, dass aus Mietern auch Eigentümer werden könnten. Ob das besser läuft, wird sich zeigen.
...
Wer 800.000 investiert, zieht doch nicht in ein Reihenhaus! Sozialistische Fehlplanung und nicht mal öko :no:
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Innenstadtnah, vielbefahrene Straßen, Reihenhaus und großes Grundstück... Wen wundert da noch, dass die öffentliche Hand gegen die freie Wirtschaft abstinkt.
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Haben sich wohl wieder Juristen oder Lehrer in Ökonomie beweisen müssen. Inzwischen, aos zu spät, mußten sie selbst einsehen, daß die Fläche für Reihenhaus zu großzügig ist. Doch statt den Bebauungsplan rechtzeitig zu ändern - Stadt säße sogar an der Quelle - wird der Klotz eben nachträglich dem städtischen Betrieb ans Bein geheftet :no:
Im Ernst: Würdet Ihr nun Immobilieninvestment/Auswanderung nach Königsberg/Ostpreussen empfehlen?
Rubel niedrig, vielleicht verkaufen´s das für Devisen an uns oder Polen.
wuerde ich nicht, ausser jemand moechte dort relativ unabhaengig seinen Lebensabend verbringen ...

Solange Putin/Russia solche Fehler macht (supported von Groupies ohne Ahnung, die starken Fuehrern nachaeffen und Verschwoerungsterme wie 'Geopolitik' ueberbemuehen (ohne zu wissen, dass das politikwissenschaftliches Gequake ist, wenn schon militaerisch, dann 'Geostrategy' - aber Lemminge kopieren ja jeden Unfug)), gehts mit Koenigsberg weiter demographisch bergab weil natuerlich in attraktivere - westlichere - Gefilde abgewandert wird. Das haette wenn ueberhaupt unter westlichen Strukturen eine Chance, etwa wenn es noch zu Germany gehoeren wuerde. Dann waere das sogar ein gut ausgebauter westlich-deutscher Posten, der genau umgekehrt in der Nachbarschafft anziehend wirken koennte. Oder wenn es aehnlich wie Island ein eigener Staat mit Pfiff wuerde. So aber muesste wenigstens die Umgebung es dazu draengen, wozu aber Belarus und die Ukraine wenigstens unter EU-Einfluss stehen muessten, damit die Gesamtstruktur halbwegs passt. Bedank dich bei Putinfans, die wie immer keine Ahnung von echten Gesamtzusammenhaengen haben, schon weil sie offensichtlich antiwissenschaftlich nur brav und in Wirklichkeit mit tatsaechlichem Sourveraenitaetsverlust, der alle Antis auszeichnet, vorgesetzte Ressentiments bedienen wollen - die sogar noch zusaetzlich gegen sie selbst und Russia wirken ... ich sach ja, zu viele saegen voellig unreflektiert am eigenen und ganz anderen Aesten als sie glauben - was uebrigens typisch fuer die meisten ideologisch-politisierten Menschen ist.
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