Stadtentwicklung hat den HbF völlig verunstaltet
Das Property Magazine berichet, dass der US-amerikanische Entwickler Tishman Speyer den möglichen Turm am Hauptbahnhof umsetzen will. Laut Stadtentwicklungssenator Geisel befindet sich die Stadt derzeit in Gesprächen mit den Amerikanern. Die Arbeiten könnten natürlich erst nach Abschluss der Bauarbeiten für die S21 beginnen, also frühstens 2017. Der Turm könnte bis zu 100m hoch werden. Vorgesehen ist Büronutzung.
Link:
https://www.property-magazine.de/berlin-tishman-speyer-plant-turm-am-hbf-68239.html
Also ich halte die Stadtentwicklung in Berlin nicht mehr für Ernst zu nehmen. "Die Europacity soll Szenekiez werden" steht über dem genannten Artikel.
Ganz im Ernst - wieviel Schwachsinn ist man eigentlich noch bereit zu ertragen. Der Hauptbahnhof ist verloren. Städtebaulich durch den Washingtonplatz der Beliebigkeit preis gegeben.
Weniger Gestaltungswillen und Architektur habe ich wirklich in Deutschland von aktuellen Projekten kaum gesehen. Es wirkt dazu auch noch unheimlich provinziell - Stuttgart ist das Erste was mir einfällt wenn ich jetzt an den Washingtonplatz denke.
Ich kann gar nicht so viel Ko.... wie ich hier Schreien möchte.
Warum regt sich der Mann so auf, fragt sich der ein oder Andere. Das kann ich sagen, ich bin so wahnsinnig enttäuscht das man die sich hier gebotene Chance so derart versaut hat, daß ich in der Tat den Glauben an die Stadtentwicklung mit aktueller Besetzung und denen der letzten 10 Jahre noch irgendetwas zutraue.
Es geht auch nicht um Geld - es geht schlicht und ergreifend um eine Vorstellung von Architektur die sich an dem Gestaltungsanspruch eines besseren Industriegebiets orientiert.
Was BITTE läuft da schief?
Das Futurium und das 50 Hertz Gebäude beweisen übrigens das es anders ginge. Beide Gebäude keine Kracher, dennoch sind Sie sofort auffällig weil Sie wenigsten etwas aus diesen Glas-Kasten-Raster-Modellen ausbrechen.
Die Kombination übrigens der Altbauten Hamburger Bahnhof und das Ministerium daneben (mir fällt es gerade nicht ein) in Kombination mit dem 50Hertz Zentrale zeigt was für ein Potential liegen bleibt wenn man sich ständig nur an dem stumpfsinnigen Rasterfasaden orientiert.
Tchoban & Voss hätten hier bsp. einen eher neoklassischen Bau als Kontrast beisteuern können. Schon hätte man mit ein wenig Weitblick und dem von mir angesprochen "Gestaltungswillen" einen enorme Qualitätssteigerung erreichen können.
Ich meide den Washington Platz wie der Teufel das Weihwasser. Langweilig, Wüste, Berlinunwürdig. Es gibt einige Leute die behaupten das sei gewollt. Man will Berlin nicht zur Metropole werden lassen, da wir ein Föderalistisches und kein zentralistisches System verfolgen wie Frankreich wo alles auf Paris ausgelegt ist. Ich glaube das nicht, aber ich kann mir mittlerweile auch so etwas vorstellen.