Hier noch Interessante Neuigkeiten zum erwarteten Bevölkerungswachstum in Basel:
Bis 2035 weiteres Bevölkerungswachstum erwartet
Das in den letzten Jahren stetige Bevölkerungswachstum im Kanton Basel-Stadt setzt sich gemäss dem aktuellen Mittleren Bevölkerungsszenario in den nächsten Jahren fort. Dabei wird für das Jahr 2035 mit einem Bevölkerungsbestand von rund 206 000 Einwohner gerechnet. Ergänzend dazu stehen ein Tiefes Szenario, basierend auf der Annahme einer gebremsten Zuwanderung, und ein Hohes Szenario, das mit hohen Zuwanderungsraten rechnet, zur Verfügung.
Zum dritten Mal liegen die vom Statistischen Amt Basel-Stadt erstellten Bevölkerungsszenarien für den Kanton Basel-Stadt vor. Gemäss dem Mittleren Szenario wird der Kanton Basel-Stadt in den nächsten 22 Jahren stetig an Einwohnern gewinnen. Bis ins Jahr 2035 beträgt die Bevölkerungszunahme fast 6% oder 11 000 Einwohner. Verantwortlich dafür sind Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland in Kombination mit der erwarteten substantiellen Bautätigkeit im Kanton. Diese ist vor allem im Kleinbasel erheblich (Erlenmatt, Hafenareal), womit dort das Bevölkerungswachstum mit rund 10% am stärksten ausfällt. Die Bevölkerung von Grossbasel-Ost und Grossbasel-West wächst im mittleren Szenario um rund 4% bzw. rund 3% bis 2035. In den Landgemeinden wird mit einem Wachstum der Bevölkerung von rund 4% gerechnet.
Die Altersstruktur der Bevölkerung wird dabei massgeblich durch die Hypothesen zur Lebenserwartung und zu den Geburtenraten beeinflusst. Im Mittleren Szenario erhöht sich der Anteil der über 64-Jährigen in Basel-Stadt dank einer weiterhin steigenden Lebenserwartung in den nächsten 25 Jahren von 20% auf rund 23%, während der Anteil Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren mit rund 16% weitgehend konstant bleibt. Der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren sinkt entsprechend von 64% auf 61%. Dies entspricht einer Erhöhung des Altersquotienten (Bevölkerung über 64 Jahre verglichen mit der erwerbsfähigen Bevölkerung) von 31% auf 38%. Dabei handelt es sich um einen vergleichsweise moderaten Anstieg: Gesamtschweizerisch erwartet das Bundesamt für Statistik im Mittleren Bevölkerungsszenario eine Steigerung des Altersquotienten von heute 29% auf 47% im Jahr 2035. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung steigt im Mittleren Szenario von heute gegen 35% auf rund 36% im Jahr 2035.
Wohnflächenverbrauch und internationale Zuwanderung
Im Vergleich zu den Bevölkerungsszenarien 2012 wurden die meisten zugrundeliegenden Hypothesen weitgehend beibehalten. Allerdings hat sich seit den letzten Szenarien gezeigt, dass der Wohnflächenverbrauch pro Kopf nicht im erwarteten Ausmass angestiegen ist. Es wird deshalb von einer etwas gedämpften Entwicklung des Wohnflächenverbrauchs pro Kopf ausgegangen. Diese Veränderung ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass das Mittlere Szenario im Vergleich zur letzten Prognose aus dem Jahr 2012 eine für das Jahr 2035 um rund 10 000 Personen höhere Bevölkerungszahl ergibt.
Das Ausmass des internationalen Wanderungssaldos bestimmt die Ergebnisse der weiteren Szenarien. Im tiefen Szenario wird mit einer geringeren Bautätigkeit und einer abnehmenden Zu-wanderung auf das Niveau vor dem Inkrafttreten der Personenfreizügigkeit gerechnet. Entsprechend sinkt die Bevölkerung in diesem Szenario bis 2035 auf rund 186 000 Personen – ein Minus von etwa 4% im Vergleich zu 2013. Im hohen Szenario wird hingegen mit einem ähnlich hohen internationalen Wanderungssaldo wie in den letzten Jahren gerechnet. Auch die als hoch angenommene Bautätigkeit führt in diesem Szenario bis 2035 zu einem substantiellen Bevölkerungswachstum von 16% oder 30 000 auf rund 227 000 Personen.
Die Annahme der „Volksinitiative gegen Masseneinwanderung“
Aufgrund der Tatsache, dass das Ausmass der internationalen Zuwanderung eine zentrale Grösse für die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Basel-Stadt darstellt, hat die Annahme der „Volksinitiative gegen Masseneinwanderung“ zumindest potentiell Auswirkungen auf den Stadtkanton. Es kann heute festgestellt werden, dass sich die Unsicherheit bezüglich der Bevölkerungsentwicklung durch diesen Entscheid erhöht hat. Da zurzeit jedoch noch nicht abgeschätzt werden kann, wie die konkrete Umsetzung der Initiative ausschauen wird, können im Rahmen der aktuellen Bevölkerungsszenarien die Annahmen nicht angepasst werden. Sobald konkrete Massnahmen bekannt werden, werden diese im Rahmen der jährlichen Aktualisierung der Szenarien berücksichtigt. Bis dahin sei auf das tiefe Szenario verwiesen, welches mit einem substantiellen Rückgang der internationalen Zuwanderung rechnet und somit auch allfällige Auswirkungen von diesbezüglich sehr restriktiven Regelungen abbildet.
Quelle:
http://www.statistik-bs.ch/medien/sm/prognose
Bericht:
http://www.statistik-bs.ch/publikationen/analysen/bevoelkerungsprognose