Dem kann ich mich nur anschließen. Letztlich wird die Überseestadt Opfer ihres eigenen Erfolgs, bei der Verkehrsleitplanung Anfang der 0er Jahre konnte sich wohl noch niemand vorstellen, wie es hier mal losgehen würde. Für den MIV am wichtigsten ist in der Tat eine weitere Verbindung zur Nordstraße.
Beim ÖPNV wäre der S-Bahnhaltepunkt am Weserquartier verdammt praktisch und sinnvoll, um diese blöde Hauptbahnhofabhängigkeit für S-Bahnpendler mal loszuwerden. Gerade für Einpendler aus OL/DEL ist es ja ein Hohn, am Arbeitsplatz (auch einem in der Innenstadt) quasi direkt vorbeizufahren und dann vom Hbf sogar mit dem Bus (!) wieder zurückfahren zu müssen. Der Bahnhof Neustadt ist irgendwie die entscheidenden ca. 400-500 m zu weit weg, um eine interessante Alternative zu sein, v.a für Leute, die dann nochmal umsteigen müssten in die Straßenbahn. Die Realisierung hängt an der Eisenbahnbrücke, wenn die ersetzt wird, wird auch der Bahnhof gebaut... allerdings ist dieser Ersatz noch nicht notwendig, so dass das Projekt leider auch im Verkehrsentwicklungsplan unter "irgendwann mal" firmiert.
Auch der andere Punkt, die Verlängerung der Linie 3 Richtung Hafenkante, ist wichtig und zumindest auch durch Trassenfreihaltung jederzeit möglich. Im Moment ist es aber wohl so, dass das Projekt sich ohne eine (teure) Brücke über den Holzhafen Richtung Waterfront kaum lohnen würde, Crux bleibt anscheinend die zu geringe Auslastung der Bahn auf den letzten Stationen Richtung Hafenkante, was mich in der letzten Ausbaustufe des Hafenkantegebiets allerdings etwas wundert, denn dort könnten dann durchaus 5-8000 Menschen wohnen und zusätzlich noch reichlich Büroarbeitsplätze entstanden sein. Hamburg hat es ja beim ungleich teureren Bau der U-Bahn in die Hafencity vorgemacht, da in Vorleistung zu gehen, der Rest kommt dann schon im Verlauf und würde die Entwicklung sogar noch einmal beflügeln.
Als Alternative käme a.e. noch eine Verlängerung der Schleife der Linie 3 durch die Überseestadt in Frage, in dem man diese über die Konsul-Smidt-Straße bis zum Europaquartier/Ecke Überseetor führt und dann zwischen Hafenpassage und Marcuskaje wieder Richtung alten Streckenverlauf der Nordstraße anschließt. So hätte man zumindest den Entwicklungsbereich Europahafen (ggf. inkl. Südseite, wenn die Fußgängerbrücke über den Europahafen gebaut wird) gut angebunden. Nachteil an dieser Variante ist, dass man die hintere Überseestadt inkl. Hafenkante wieder nicht richtig erschließen würde und dass man anders als bei der ersten Erweiterung 2006 den alten Streckenteil weiter irgendwie bedienen müsste, da die 2 in diesem Bereich nicht mehr fährt. Daraus ergäbe sich aber umgekehrt vielleicht doch die Chance einer eigenständigen Überseestadtlinie, die Bahnhof, Überseestadt und die Innenstadt in einer Art Ringverkehr verbinden würde. Die 3 (für die ja an ihrem anderen Ende auch einiges an Veränderungen ansteht) könnte dann auf die alte Trasse zurückgehen.