Erfreulich das es mit dem Projekt endlich vorwärts geht! Schade sind die Visualisierungen etwas ungenau, aber das kommt vermutlich noch.
Ein Wahrzeichen am Bahndamm
Signalement: markanter Würfel mit grossem Park. Sein Name: Kubuk. Das Modell für den neuen Campus der Fachhochschule auf dem Polyfeld wird städtebaulich in den höchsten Tönen gelobt.
Bildungsdirektor Urs Wüthrich erzählt vom holländischen Eindhoven. Was er dort vergangene Woche gesehen hat, muss ihn tief beeindruckt haben: Ein Hochschul-Campus mit 8000 Forschern auf einer Fläche von einem Quadratkilometer. In Muttenz werden kleinere Brötchen gebacken. 2017 soll Leben in den neuen Fachhochschul-Campus auf dem Polyfeld kommen, allerdings nur mit rund 500 Lehrern und Forschern und einer Fläche von 26 500 Quadratmetern. Trotz der Grössenunterschiede gebe es eine Gemeinsamkeit zwischen Eindhoven und Muttenz, so Wüthrich: «Das Signal, dass wir an die Zukunft der Region glauben.»
Gestern ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Fachhochschul-Campus in Muttenz gemacht worden. Urs Wüthrich, Baudirektor Jörg Krähenbühl, der Muttenzer Gemeinderat Thomi Jourdan und Peter Schmid, Präsident des Fachhochschulrates, haben den Sieger des Architekturwettbewerbs vorgestellt.
Vorgaben erfüllt
18 Büros haben ihre Vorschläge eingereicht, als Siegerin ging das Projekt Kubuk von pool Architekten und der Perolini Baumanagement AG aus Zürich hervor. Ein Architekt wollte einen flachen, lang gezogenen Riegel bauen, einem anderen schwebte ein Gebäude in der Form einer Amöbe vor, ein dritter wiederum wollte den Campus auf verschiedene Gebäude verteilen. Entschieden aber habe man sich für den Würfel, sagte Kantonsarchitektin Marie-Theres Caratsch.
Dieser erfülle alle Vorgaben, die an den neuen Bau gestellt worden seien, von den Kosten über Energiestandards bis hin zum grosszügigen Park, der die Verbindung der Schule zur Bevölkerung sicherstellen kann. Das Zusammenspiel von voluminösen Bauten und grosszügigen Aussenanlagen entspreche ganz dem Grundgedanken des Polyfelds, sagte Marie-Theres Caratsch.
Ein Schnitt durch das Neubauprojekt zeigt, wie die neue Schule gegliedert sein wird. Im Erdgeschoss, rund um ein zentrales Atrium, befinden sich die Räume, die auch öffentlich zugänglich sein sollen: die Mensa, die Bibliothek, die Aula und die Hörsäle. Im oberen Teil des Gebäudes sind die Unterrichtsräume der Schule angelegt. Herzstück der Schule sei aber das lichtdurchflutete Atrium, sagte Caratsch, ein idealer Begegnungsort.
Regierungsrat Jörg Krähenbühl sprach von einem überzeugenden städtebaulichen und architektonischen Beitrag; insbesondere erfülle das Projekt das vorgegebene Kostenziel von 280 Millionen Franken. Der städtebauliche Aspekt wurde gestern ganz besonders hervorgestrichen. Urs Wüthrich sagte, der Neubau direkt an der Bahnlinie sei ein Signal mit Leuchtturmcharakter und ein sichtbares Aushängeschild für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort. Er zeige auch, dass im Kanton Baselland in den Neubau einer Hochschule investiert werde, in der Überzeugung, dass sich Investitionen in Bildung und Forschung langfristig lohnten.
Mutig und kantig
Was Wüthrich einen Leuchtturm nannte, ist für Gemeinderat Thomi Jourdan eine «Landmark». Mit dem siegreichen Projekt Kubuk erhalte die Gemeinde Muttenz ein sehr prominentes Gebäude, das weitherum wahrnehmbar sei. Kubuk sei selbstbewusst, platziere sich mutig und kraftvoll am Gleisrand des Rangierbahnhofs Muttenz und markiere kantig, aber mit seinem grossen Platz auch sehr einladend das Eingangstor zum Polyfeld Muttenz, sagte Thomi Jourdan.
Für Peter Schmid ist es wichtig, dass die Fachhochschule ihre heute noch 30 Standorte endlich an einem Ort bündeln kann. Und auch er sagt: «Der Campus hat das Potenzial zum Wahrzeichen.»
Nur der Life Science Teil (soweit ich weiss) wird in Muttenz gebaut, jedoch wird die Hochschule für Gestaltung wie geplant auf dem Dreispitz Areal einen neuen Campus planen.Hm..
bis heute dachte ich das der FHNW campus wird am Dreispitz gebaut werden wird... scheint wohl doch nicht mehr so zu sein.
Wollte einfach mal reinwerfen das Würfelgebäude nix gutes sind... da steht ja jetzt schon genau so ein hässlicher würfel für die studenten und er ist erwiesenermassen unpraktisch. vor allem die Erschliesung.
Zudem ist der Würfel die Langweiligste Form überhaupt.
Der wichtige Teil ensteht in Muttenz, der andere auf dem Dreispitz kann man eher vergessen.Hm..
bis heute dachte ich das der FHNW campus wird am Dreispitz gebaut werden wird... scheint wohl doch nicht mehr so zu sein.
Wollte einfach mal reinwerfen das Würfelgebäude nix gutes sind... da steht ja jetzt schon genau so ein hässlicher würfel für die studenten und er ist erwiesenermassen unpraktisch. vor allem die Erschliesung.
Zudem ist der Würfel die Langweiligste Form überhaupt.
Campus Muttenz kommt nur langsam in Fahrt
Von Franziska Laur. Aktualisiert um 07:00 3 Kommentare
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Während im Fachhochschul-Campus Windisch schon bald die ersten Studierenden einziehen, dauert es in Muttenz noch ein paar Jahre. Die Baselbieter entscheiden erst über den Kredit – und der ist umstritten.
Campus-Bauten im Prüfstand. Der «Kubuk» auf dem Muttenzer Polyfeld – eine Vision. Visualisierung Pool Architekten Zürich
Campus-Bauten im Prüfstand. Der «Kubuk» auf dem Muttenzer Polyfeld – eine Vision. Visualisierung Pool Architekten Zürich
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Während im Fachhochschul-Campus Windisch schon bald die ersten Studierenden einziehen, dauert es in Muttenz noch ein paar Jahre. Kommt der Campus auf dem Polyfeld gar zu spät?
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Beim Bahnhof Brugg einmal umdrehen, und schon steht man im weitläufigen Gebäude des Campus Windisch. Der Kanton Aargau hat *weder Mühe noch Aufwand gescheut, um das «Jahrhundertprojekt», wie es auf der Homepage der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) genannt wird, für bis zu 3000 Studierende einzurichten. Und man ist im Zeitplan. Selbst ein kürzlich im dritten Stock ausgebrochenes Feuer konnte den Baufortschritt kaum bremsen. Im August werden die ersten Studenten einziehen.
Der Campus Muttenz hingegen ist noch lange nicht soweit. Der Landrat hat die 300 Millionen Franken, die das Siegerprojekt, ein markanter Würfel mit dem Namen Kubuk, noch nicht *einmal bewilligt. Daniel Longerich, der stellvertretende Kantonsarchitekt, macht aber Hoffnung: «Das Bauprojekt befindet sich in der Finalisierungsphase und wird voraussichtlich Ende Juni 2013 vom Steuerungsausschuss verabschiedet werden.» Immerhin. Denn die FHNW-Trägerkantone Aargau, Solothurn und die beiden Basel haben *bereits vor Jahren beschlossen, dass die rund 100 Fachhochschuladressen der Nordwestschweiz nach Jahren der Verzettelung auf wenige Standorte konzentriert werden sollen.
Landrat muss noch zustimmen
Die Neubauprojekte in Brugg-Windisch und Olten können schon in diesem Herbst bezogen werden. Der Campus Dreispitz Basel ist im Bau und soll im kommenden Jahr bezugsbereit sein. Der Campus Muttenz kann voraussichtlich erst im September 2018 in Betrieb genommen werden. Dabei hatte man ursprünglich im Jahr 2015 einziehen wollen.
Und nicht einmal der verschobene Termin ist in Stein gemeisselt, denn auch die Investitionskosten sind vom Landrat noch nicht abgesegnet. Wie Longerich sagt, wird der Steuerungsausschuss das vorliegende Bauprojekt voraussichtlich Ende Juni verabschieden. Damit wird das Baubewilligungsverfahren und die Ausschreibung ausgelöst. Die Baukreditvorlage dürfte im August von der Regierung an den Landrat überwiesen werden. Der Baukredit wird auf Ende 2013 erwartet.
Politiker verstehen Verspätung
Der Muttenzer Gemeinderat Thomi Jourdan sieht in der Verzögerung kein Problem. «Der Kanton arbeitet intensiv an der Vorbereitung der Landratsvorlage», sagt er. Man habe Zeit gebraucht, um den optimalen Standort zu finden und das Polyfeld zu entwickeln. «Doch die Player haben die Hausaufgaben *gemacht. Und seit das Wettbewerbsergebnis bekannt ist, geht es vorwärts», sagt Jourdan. Er erwartet jetzt allerdings vom Landrat, dass er dem Baselbiet zu dem Campus verhilft, der den Fachhochschulen zustehe. Landrat Jürg Wiedemann (Grüne) setzt da jedoch Fragezeichen. «300 Millionen finde ich sehr viel», sagt Wiedemann, Mitglied der Bildungskommission. Die Sparte Life Sciences brauche viele teure Labors. Gerade diese könne man möglicherweise auch im Basler Rosen*thal-Quartier nutzen, da es dort genügend ungenutzte gebe. «Da ist Kantönligeist fehl am Platz. Wenn der Kredit vor den Landrat kommt, werden wir sorgfältig prüfen, ob er in dieser Höhe gerechtfertigt ist», sagt Wiedemann. Abgesehen davon sei es auch vernünftig, wenn nicht alle Campus-Bauten zur selben Zeit erstellt werden. «Im Moment ist fraglich, ob wirklich alle Campus-*Bauten an den vier Standorten in dieser Grössenordnung notwendig sind.» Auch müssten an den Standorten in den vier Kantonen die einzelnen Angebote überprüft werden.
Studierende könnten abziehen
Allerdings könnten diejenigen *Kantone, die zu kleinlich projektieren, Studenten an Windisch verlieren. Dies befürchtet jedenfalls der Solothurner Kantonsrat Rolf Sommer (SVP). Der Campus Olten sei so klein geplant worden, dass beim Bezug im Jahr 2013 schon wieder Raumnot herrsche. Brugg-*Windisch mit den Sparten Technik, Wirtschaft und Pädagogik hingegen sei zu gross. «Wir befürchten, dass unsere Studenten nach Windisch gehen müssen», sagt Sommer.
Doch dass Muttenz einen Campus braucht, ist von Fachleuten unbestritten. Die Verzettelung auf viele verschiedene Standorte bringe nicht zuletzt einen riesigen administrativen Aufwand mit sich, argumentiert beispielsweise Fachhochschuldirektor Crispino Bergamaschi. Ausserdem lasse sich ein Campus viel besser auslasten als eine Vielzahl von Räumen und versprengten Gebäuden. (Basler Zeitung)