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So legen Bus und Tram in Graz bis 2030 zu
Der Grazer Westen wächst enorm. Das stellt das städtische Verkehrssystem vor eine massive Belastungsprobe. Die Stadt antwortet darauf mit einem Bündel an Öffi-Maßnahmen. Von Gerald Winter-Pölsler
Reininghaus, Smart City, Green City, Martinhofsiedlung, Gürtelturm - bei all diesen Großprojekten und vielen kleineren im Grazer Westen entsteht in den nächsten Jahren Wohnraum für 20.000 Menschen und mehr. Das wirkt sich natürlich auf den Verkehr aus.
Will Graz seinen beschlossenen Mobilitätszielen gerecht werden (starke Reduzierung des Autoverkehrs, Ausbau von Öffis und Rad), muss die Stadt da massiv eingreifen. Dazu soll das Angebot des öffentlichen Verkehrs ausgebaut werden. Die Graz-Linien rechnen mit einem Fahrgastanstieg von derzeit 114 Millionen im Jahr auf 135 bis 140 Millionen im Jahr 2030. Vor allem der Grazer Westen wird aufgrund des Bevölkerungswachstums stark zulegen, teils sogar um fast 50 Prozent.
In einem neuen Papier zeigt nun die Verkehrsplanung, welche konkreten Antworten man ab 2019 darauf parat haben wird. "Der öffentliche Verkehr wird hier natürlich eine tragende Rolle spielen", sagt Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ). Er bringt das Papier als Infobericht in den nächsten Gemeinderat ein.
Straßenbahnen bis 2019
Kernstück für den ÖV im Grazer Westen ist die Erschließung von Reininghaus und Smart City mit der Straßenbahn. Beide Strecken "sollten nach derzeitigem Planungsstand gegen Ende 2019 in Betrieb gehen", so steht es in dem Papier. Fix ist: Der 6er wird zur Smart City hinterm Hauptbahnhof fahren, nach Reininghaus bis zur alten Hummelkaserne wird wahrscheinlich der 4er (!) geführt. Dafür soll der 3er nach Andritz fahren.
Plus: Die Verkehrsplaner regen an, im Flächenwidmungsplan entlang der Straßganger und Kärntner Straße bis zum Bad Straßgang eine Straßenbahntrasse einzutragen.
Neue Buslinie fährt von Ost nach West
Wenn die Straßenbahn nach Reininghaus fertig ist, wird es einen großen Umbau der Busverbindungen geben. Und mit der Linie 66 eine neue Verbindung zwischen Ost und West in der Stadt. Sie soll von Grottenhof über Reininghaus und Don Bosco bis zum St. Peter Schulzentrum führen. "Der 66er soll also 2019 fahren", sagt Eustacchio.
Dazu soll die Linie 62 neu über Reininghaus geführt werden und die Linie 85 teilweise ersetzen, die Linie 65 wird ebenfalls neu geführt, Teile des 33er übernehmen und womöglich von Puntigam bis Wirtschaftskammer verkehren.
Busse sollen bis zu 25 Meter lang werden
Der 31er, der ab 2019 bis zum Bad Straßgang verlängert werden soll, und der 32er sind jetzt schon nahe an der Kapazitätsgrenze, der 40er in absehbarer Zeit. Eine Fahrplanverdichtung ist fast nicht mehr möglich, daher denken die Verkehrsplaner an überlange Busse, mit denen zwischen 10 und 40 Prozent mehr Fahrgäste transportiert werden können. Die Varianten reichen von überlangen Gelenkbussen mit 21 Metern bis zu Doppelgelenkbussen mit 25 Metern (die aktuellen haben 18 Meter). Ein Testbetrieb wird zeigen, welche Modelle für Graz passen und dann 2018/19 angekauft werden.
Grundsatzbeschluss ja, aber wo ist das Budget?
Das Papier soll im Gemeinderat nächste Woche als Grundsatzbeschluss abgesegnet werden. Das bedeutet: Der Ausbau für die Straßenbahnverlängerungen läuft, alles andere ist derzeit noch in keinem Budget berücksichtigt.