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Hannah-Arendt-Platz

2925 Views 13 Replies 7 Participants Last post by  Leine1977
Hallo, habe mich hier eingeloggt, um einmal mit Fachkundigen diesen Platz zu besprechen.

Der Hannah-Arendt-Platz läßt in keiner Weise ein Platzgefühl aufkommen.

Das liegt an einigen grundsätzlichen bzw. unveränderbaren Konstruktionsfehlern wie besonders die unmittelbar vor dem Portikus verlaufende Durchgangsstraße und die fehlende Weite vor dem Portikus des Landtages, wie sie einem solchen Bauwerk eigentlich zusteht.

Darüber hinaus sind ungünstige Elemente vorhanden, die ihn nicht richtig als Platz zur Geltung bringen.

Der mit Ausnahme der Baumscheiben gepflasterte Platz wird noch einmal durch eine lange Reihe von Pollern geteilt, die einen schrankengesicherten Parkplatz vor dem Sozialministerium abtrennen.

Die recht hohen aber uneinheitlichen Bäume lassen weder vom Portikus noch zum Portikus hin einen weiteren Blick zu. Oft sieht man Touristen, die sich verzweifelt bemühen, unser Parlament vernünftig zu fotografieren. Vom Portikus aus kann man nur im Winter durch Bäume Die Marktkirche erahnen. Außerdem verdunkeln die Bäume den Festplatz erheblich, sodass die Aufenthaltsqualität sinkt.

Die Leinstraße stellt eine vielbegangene Verbindung zwischen Karmarschstraße und Holzmarkt dar, die aufgrund der Parkbuchten auf der Parlamentsseite und den guten Fußwegen auf der nördlichen Seite der Leinstraße dort begangen wird. Aber in Fortsetzung dieser Fußwege ist in der Mitte des Platzes absolut nichts für die Fußgänger vorhanden, sodass diese auf die Straße ausweichen. Dort, wo sie normalerweise gehen würden, stehen - abgetrennt durch möglicherweise historische aber doch hässliche Poller - PKWs.

Der repräsentative Brunnen steht zum Platz asymmetrisch auf der Ecke Leinstr./Bohlendamm und trägt auch nicht dazu bei, dass ein Platzgefühl entsteht.



Irgendwie schreit der Platz nach einer Umgestaltung. Weiß jemand, ob da schon etwas mal gedacht/geplant wurde?

Bei hannovercity2020+ hat man ihn einfach vergessen.


Danke für Rückmeldungen.




Dr. Jürgen Junghänel
Bezirksratsherr im Bezirksrat Mitte
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1 - 14 of 14 Posts
Hallo und Willkommen im Forum.
Es wäre schön wenn Sie die Umlaute und ß im Text mal verbessern die das Paste&Copy verschlammt hat. So ist das lesen des Textes ein Zumutung!

Edit: Absatz gelöscht da der Inhalt nicht zutraf, hatte mich vertan.
Der Hannah-Arendt-Platz wird bebaut? :?:?:? Habe ich was verpasst?

Meines Wissen gab es da keine Umbaupläne. Aber dass der Platz als Eingangsbereich für das wichtigste Gebäude der Landesdemokratie erschreckend wenig hermacht, sehe ich genauso.

Meistens bin ich ja für mehr Bäume im Straßenbild, hier stören sie jedoch tatsächlich. Und so ätzend der Umweg in die Altstadt auch wäre (Schmiedestraße - Marstall)... den Durchgangsverkehr würde ich da rausnehmen. Ebenso ist der Parkplatz vor dem Ministerium völlig unpassend.

Ein schmucker Platz für Touris wird aber wohl aus demselben simplen Grund nie daraus werden, aus dem auch eine Aufwertung des Platzes der Göttinger Sieben nicht gewünscht war: In der Nähe von Regierungsgebäuden soll gar keine Aufenthaltsqualität herrschen, schließlich sollen sich da so wenig Menschen wie möglich 'unnütz' aufhalten. Terrorangst hin oder her... ein bisschen der Wagenburg-Mentalität, die das alte Plenargebäude prägte, hat sich also auch in den ach-so-transparenten und offenen neuen Landtag gerettet.
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Mich stört an der Stelle vor allem der Bau des Ministeriums. Ich hoffe inständig, der steht nicht unter Denkmalschutz. Für das Ministerium könnte man leicht im Bereich Waterloo ein Ersatzgrundstück finden und dann könnte man um den Hannah-Arendt-Platz herum etwas Altstadt-maßstäbliches bauen. Für den ganz großen Wurf gleich mit dem Hotel am Leineschloss zum Marktplatz hin im Projektgebiet inbegriffen. Da könnte man mit 1-2 Rekonstruktionen ein ganzes Altstadt-Quartier entstehen lassen. Den Hannah-Arendt-Platz würde ich verkleinert erhalten, nur noch als Vorplatz des Portikus, durch Bebauung vom Bohlendamm getrennt. Weiter nordöstlich vielleicht ein Durchbruch oder eine Passage vom Platz zum Bohlendamm.
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Der Hannah-Arendt-Platz wird bebaut? :?:?:? Habe ich was verpasst?
Ja, hast recht, hatte mich mit dem Platz vertan. Danke!
Stimme Lefthandy vollkommen zu, gerade was das Hotel am Leineschloss betrifft. Mit der Neugestaltung der beiden Plätze könnte man die Altstadt gefühlt echt vergrößern. Schön wäre dann noch eine Neugestaltung des Eckhauses, in dem sich die Bar Celona befindet. Die Altstadt hat echt Potential!
Das wäre so in etwa meine Vision:



Rot sind die geschätzten Grundrisse zweier von mir ersehnter Rekonstruktionen am Marktplatz:

Quelle: https://www.antik-falkensee.de

Gelb wären Neubebauten, die in moderner Formensprache, aber mit Giebeldächern, zwischen Alstadtflair und modern interpretiertem gründerzeitlichem Blockrand, wie er auf der anderen Straßenseiten des Bohlendamms vorhanden ist, vermitteln müssten. Schraffiert eine mögliche, überbaute Fußgänger-Passage. Der Grundriss des Ministerium müsste im westlichen Teil natürlich nicht ganz so genau kopiert werden, aber ungefähr. Die Kante in der Straßenflucht zum Bohlendamm kann natürlich eleganter gelöst werden, als ich das hier skizziert habe.

Blau der neue Standort des Brunnens zentral auf dem neu gefassten Hannah-Arendt-Platz.
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Danke für die Rückmeldungen. Die Sache mit den Umlauten tut mir leid, wusste es einfach nicht, und bin selbst entsetzt.

Meine Überlegungen gehen dahin:

Alle Bäume erst einmal weg.

Die Leinstraße wird vor dem Portikus gesperrt.

In der Achse des Portikus kommt etwa in der Mitte des Platzes ein Buchsbaumpaterre.

Und ganz nahe am Sozialministerium der Brunnen als Blickziel mit rechts und links einer Bank mit Blick auf den Portikus.

Gruß
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Ich kann die Diskussion hier überhaupt nicht nachvollziehen. Der Platz ist auf zwei Seiten (Landtag und Bohlendamm) sehr schön gefasst, auf zwei Seiten steht das Ministerium, das zugegebenermaßen ziemlich staubig und monoton rüberkommt aber mit wenigen Maßnahmen (andere Fenster, Eingang etwas aufwerten) in einen entsprechenden Zustand gebracht werden könnte und im Übrigen durch die Bäume soweit verdeckt ist, dass es auch nicht unangenehm auffällt (die Bäume, die ihr aus irgendeinem Grund fällen wollt!). Die Proportionen des Platzes sind ansonsten richtig, die Dimensionen der angrenzenden Gebäude stimmen, mit dem Landtag gibt es einen echten Hingucker, es plätschert ein Brunnen auf dem Platz, es gibt einen Baumhain, der Schatten spendet, und das Natursteinpflaster ist hochwertig. Die Blicke zum Marktplatz und zum Holzmarkt bieten sogar Atmosphäre, die es in Hannover sonst nicht unbedingt gibt. Zum Platz der Göttinger Sieben ist der Ausblick etwas zugig, was aber nicht am Hannah-Arendt-Platz sondern am Platz der Göttinger Sieben liegt. Der Verkehr ist vielleicht etwas störend, ein paar parkende Autos weniger wären auch von Vorteil. Andererseits habe ich überhaupt keine Angst, dort auch auf der Fahrbahn herumzulaufen, das erinnert mich etwas an die Situation in südeuropäischen Städten, wo man sich zwischen den Autos durchwurschtelt und wo das Chaos irgendwie dazugehört. Wenn der Verkehr rausgenommen würde, wäre es möglicherweise ziemlich tot dort, denn Landtag und Ministerium verursachen ja auch nicht den ganz regen Fußgängerverkehr. Es ist tatsächlich so, dass ich mich freue, wenn ich mal dort langlaufe, weil es nicht viele solcher Ecken in Hannover gibt. Also bitte: So lassen wie es ist, ein paar Parkplätze wegnehmen und das Land auffordern, das Sozialministerium etwas herauszuputzen!
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Meine Überlegungen gehen dahin:

Alle Bäume erst einmal weg.
Was soll denn der Sinn dieser Baumfällaktion sein? Ich bin keineswegs jemand, der für jeden Baum in der Stadt kämpft. Gerade in wirklich historischen, mittelalterlichen Straßenzügen sind Bäume oft komplett deplatziert, auch manches Gründerzeitviertel wird mittlerweile durch die in den 70er Jahren gepflanzten Wäldchen komplett entstellt. Aber dies ist ein innerstädtischer Platz mit zwei Platzwänden, die man nicht unbedingt dauerhaft im Blick haben möchte. Da kann das doch wirklich gut ein baumbestandener Platz bleiben. Die ökologischen Gründe lasse ich jetzt mal außen vor.
Die Leinstraße wird vor dem Portikus gesperrt.
Und dann? Da flaniert deswegen doch niemand her, weil die Straße als fußläufige Verbindung eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es ist doch auch kein besonders starkes Verkehrsaufkommen dort zu sehen.
In der Achse des Portikus kommt etwa in der Mitte des Platzes ein Buchsbaumpaterre.
Das ist nun wirklich eine ganz eigenartige Vorstellung, dort so eine Kleingarten-Friedhofsidylle anzulegen. Und das auch noch auf einem Platz ohne Bäume!
Und ganz nahe am Sozialministerium der Brunnen als Blickziel mit rechts und links einer Bank mit Blick auf den Portikus.
Die (Wieder-)Herstellung von Symmetrien ist ein schneller und offensichtlich verlockender Reflex, der hier aber nicht nur den Portikus betonen würde (der es überhaupt nicht nötig hat, weil er dominant genug ist), sondern auch den Eingang des Sozialministeriums, der vermutlich unter der Bürde dieser städtebaulichen Bedeutung zusammenbrechen würde.

Kurzum: Die konkreten Vorschläge erscheinen mir alle überhaupt nicht zielführend, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein professionell denkender Planer jemals auf solche Ideen käme.
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Ich habe auch gar nicht mal so ein riesiges Problem mit der Einfassung, deswegen habe ich mich hier beim Austausch von Gebäuden bewusst zurückgehalten. Dass das Ministerium mit einer behutsamen Modernisierung einen durchaus brauchbaren Gegenpart zum Landtag abgeben könnte, glaube ich ebenfalls... auch wenn eine Erweiterung der 'Traditionsinsel Altstadt' natürlich auch für mich das Nonplusultra wäre.

Aber ganz ehrlich? Ich sehe dort heute überhaupt keinen Platz! Ich sehe eine Straße, dahinter einen zugegeben üppig bemessenen Fußweg unter einer kurzen Baumallee (der in seiner Üppigkeit Schwachsinn ist, weil er auf eine Wand zuführt), und dahinter wiederum eine Parkfläche. Ich nehme dort keinen Platz im Sinne städtischen Freiraums wahr, wie etwa beim Steintorplatz oder Opernplatz, sondern eher einen bloßen Namen für eine gegliederte Verkehrsfläche, wie beim Königsworther Platz oder Aegidientorplatz (auch wenn die Verkehrssituation dort sicher eine andere ist ;)).

Recht geben muss ich Dir bei der Einschätzung, dass man mit optischen Maßnahmen hier keine Flaniermeile hinzaubern kann. Dazu sind dort einfach zuwenig Anziehungspunkte. Und ein Café mit Außenterrasse im Ministerium wird die Landesregierung wohl kaum in Betracht ziehen.
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Ich muss BRA zustimmen, sehe da nicht so das Problem. Es gibt schlimmere Plätze die man herrichten kann. ZB an der Clemenskirche - da könnte man ne Piazza rausmachen.

Das Minesterium empfinde ich als angenehmen Bau seiner Zeit. Da stören mich eher die 70er Betonbauten in der Knochenhauerstrasse.

Aber klar, die Häuser am Markt wären schon ne geile Reko! Dafür!
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Die Architektur des Ministeriums ist für sich genommen absolut akzeptabel und nicht das Problem. Es nutzt den Ort aber meiner Meinung nach höchst suboptimal. Hier, einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, könnte lebendige Altstadt sein. Stattdessen herrscht nüchterne Eintönigkeit und die Architektur setzt nachkriegszeittypisch auf Weitläufigkeit - so weitläufig es an diesem Ort eben geht. Was aber der falsche Ansatz ist. Das würde zu den anderen Ministerien und Behördenbauten ans Hohe Ufer oder eben an den Waterlooplatz super passen, aber am Hannah-Arendt-Platz verschenkt es viel Potential.

Sicher, dabei ginge es nicht um die dringende Beseitigung eines Schandflecks, sondern um die Steigerung von "geht doch auch so" auf super.

Richtig ist auch, dass hier im klassischen hillebrechtschen Sinne ein Platz direkt in einen anderen übergeht (um hier nicht das Reizwort ausufern zu bemühen). Der Fortbestand des Platzes der Göttinger Sieben wurde aber gerade zementiert. Ein Bau in der südöstlichen Ecke des Hannah-Arendt-Platzes wäre daher meines Erachtens Gold wert. Ähnlich wie jetzt das ungünstige Zusammenspiel zwischen Ballhof und dem Schulhof des ehemaligen VHS-Gebäudes beendet wurde.
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Ja das stimmt natürlich Lefthandy. Ein Fehler der Nachkriegsarchitektur ist es , dass sich Platz an Platz reiht... und es dann Unplätze werden. Das hat Bodemann man ja auch mal in der Haz gesagt und teilweise wird ja korrigiert.

Ich würd mich da aber eher auf andere Stellen konzentrieren. Die Flusswasserkunst fehlt an der Leine völlig (Danke Hillebrecht für so einen Blödsinn). Der Marstall wird verschönert - bin gespannt. Es gibt kaum Plätze die in Hannover stadträumlich gelungen sind.
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