Dann bin ich auf deinen übersichtlicheren, leicht verständlicheren und gerechteren Gegenvorschlag gespannt.
Ich warte ja auch noch auf Deinen konkreten Fahrplan für den stetigen 10min-Takt von Nordstadt bis Bismarckstraße.
Wir haben ganze 3 Tarifzonen für Einzelfahrkarten (und nur die sind für Besucher relevant) und ganze 4 Zonen für Zeitkarten (was von der Komplexität her auch kein Studium erfordert).
Genau, und jeder zweite kriegt es nicht scharf, daß das Tarifzonensystem zwei verschiedenen Unterteilungen bei Tickets und Cards hat, schon weil sich die Begriffe Ticket und Card nicht selbst erklären. Aber dieses Problem ist ja erkannt worden, die Region arbeitet wohl an einem neuen System. Ein Beispiel für die allmähliche Besserung.
Welche Varianten bieten sich an?
- Genaue Abrechnung nach Entfernung.
- Jeder Ort/Stadtteil eine Zone.
- Jede Kommune eine Zone.
- Einen Mittelpunkt im Netz mit Ringen drum herum.
- Pauschaltarif für das gesamte Netz.
Letzteres wäre am einfachsten. Es fehlen noch:
- fahrscheinloser ÖPNV, also für den Fahrgast kostenlos
- statt räumlicher Tarifzonen: Zeitzonen, z.B. 10min-Ticket, 30min-Ticket, 24std-Ticket...
Da das Angebot mit der Entfernung von Netzmittelpunkt abnimmt, ist das Ringsystem einigermaßen gerecht. Unter dem Strich bekommt man mit einer 1 Zonen Karte in Hannover aber immer noch eine bessere Leistung als mit dem selben Ticket in Uetze. Niemand fährt ernsthaft mit dem Bus von Uetze nach z.b. Mellendorf oder von Neustadt am Rübenberge nach Springe nur um in der Tarifzone "Region" zu bleiben.
Diese Überlegungen sind alle überflüssig, wenn man den ÖPNV kostenlos anbietet.
Außerdem ist es einigermaßen gerecht, dass kurze Strecken günstiger sind als lange Strecken. Da eine genaue Abrechnung nach zurückgelegter Strecke aber sehr kompliziert ist, ist das Ringsystem auch hierfür ein geeigneter Kompromiss. Ja, dann gibt es Konstellationen bei der eine relativ kurze Strecke ziemlich teuer ist, aber da die Zonengrenzen in der Regel parallel zu den Gemeindegrenzen verlaufen, gibt es keinen großen Bedarf an diesen Verbindungen, durch Kurzstreckentickets wird dieser Effekt außerdem weiter abgefedert. Das perfekte System gibt es nicht.
Doch, siehe oben. Ob das "gerecht" ist, ist mir egal. Wer kurze Wege auf dem Gehweg zurücklegt, fühlt sich gegenüber dem, der lange Wege auf dem Gehweg zurücklegt, auch nicht ungerecht behandelt.
Aber wie gesagt, ich lass mich von deinem einfacheren und gerechteren Gegenvorschlag gerne überzeugen.
Wenn wir Deinen S-Bahn-Fahrplan in der Luft zerrissen haben, können wir das tun. :smug:
Fahrradmitahme ist halt ein Thema für sich. Es gibt eigentlich nur drei Varianten:
- Man darf immer Fahrräder mitnehmen.
- Man darf nie Fahrräder mitnehmen.
- Man darf manchmal Fahrräder mitnehmen.
Da Fahrräder ziemlich groß sind, ist Variante 1 in nachfragestarken Zeiten nicht ohne sehr hohe Kosten umsetzbar. Variante 2 ist auch nicht gut, da es durchaus einen echten Bedarf gibt.
Bleibt als realistische Variante nur die dritte Variante. Man erlaub die Mitnahme von Fahrrädern, wenn dies keine Probleme verursacht. Da kommen halt solche Regelungen raus wie wir sie haben.
Das jedes Verkehrsunternehmen das anders regelt ist aus Kundensicht zwar nicht optimal, geht aber nicht anders. Ansonsten würde man z.B. den Metronom zwingen ihre Fahrradabteile im Berufsverkehr nicht freizugeben obwohl Platz wäre. Sicher wäre es besser wenn es einheitlicher wäre, aber wie soll das funktionieren? Der RufBus nach Eltze wird sicher nie ein Fahrradabteil haben. Eventuell könnte man im Fahrplan ein Fahrradsymbol an Fahrten machen bei denen eine Fahrradmitnahme gestattet ist, oder man veröffentlicht einen eigenen Fahrplan der nur Fahrten mit möglicher Fahrradmitnahme enthält, oder man bietet eine Option bei der Suche an, aber eine einheitliche Regelung wird es nicht geben.
Ich habe bis heute nicht verstanden, wie das bei der S-Bahn ist und wie die Fahradmitnahmezeiten bei der Stadtbahn genau sind. Ich habe mich damit schon in die Nesseln gesetzt, ja. Es wäre schon schön, wenn die Regelung bei allen Bahnen gleich wäre. Bus und Bahn können die Leute unterscheiden und bei den Bussen erschließt es sich auch, warum die Mitnahme von Fahrrädern problematisch ist, aber mit Stadtbahn und S-Bahn geht's doch schon los, das kriegen die Leute nun mal durcheinander. Hier braucht es eine Vereinheitlichung der Mitnahmeregelungen. Wenn man im Metronom keine Fahrräder mitnehmen kann, dann muss man bei der nächsten Ausschreibung daran denken, auch dort auf den einheitlichen Standard zu denken. In Zukunft sollen ja die R-Liniennummern konsequenter kommuniziert werden, so soll der Metronom dann nicht mehr als "ME" angezeigt und angesagt werden, sondern meinetwegen "R8", woraus dann nicht mehr hervorgeht, um welches Unternehmen es sich handelt. Da müssen dann alle Unternehmen die gleichen Standards erfüllen.
Was mir auch nicht gefällt, ist, daß die ganzen Regelwerke eine andere Zeit-Logik haben. So ist bei der Fahrradmitnahme 19:00uhr eine Grenze (oder?), ab 21:00uhr ist Y-Verkehr, bei den Üstra-Bussen muss man ab 20:00uhr vorne einsteigen, bei Regiobus immer, Taktumstellungen erfolgen zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten. Dann gibt es Mitnahmeregelungen, die zu bestimmten Zeiten gelten, zu anderen nicht, teils gelten sie für Kinder ab 6, teils für Kinder ab 12. Und so weiter... Ich sehe da jede Menge Optimierungsbedarf und -potential.
Nun mag es sein, daß die Situation in anderen Städten noch schlimmer ist, aber das kann ja nicht der Maßstab sein, oder?
Wenn der ÖPNV einen höheren Anteil am Modal Split haben soll, dann muss er attraktiver werden, und das impliziert: einfacher.
Ende der Durchsage.