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Hannover | ÖPNV | Tarifstruktur, Ticketsystem, Fahrgastzahlen & Co.

127043 Views 1283 Replies 48 Participants Last post by  Nixblicker
Neuer Rekord für den GVH: 202 Mio. Fahrgäste 2013

(Aber die Stadtbahn stagnierte vermutlich weiterhin.)
1 - 20 of 1284 Posts
Sehr schön, dann verlagern wir doch die Debatte über Handytickets auch gleich hier her.


HAZ 10.04.2014
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Die Neue Presse berichtete schon am 30.01. über das Handyticket. Darin wird gesagt:
"Für die Ticket-Funktion wird ein Smart-phone benötigt, auf das die neue Applikation (App) heruntergeladen wird. Das Programm werde derzeit für Hannover geschrieben, lehne sich aber an ein System in Hamburg an, so Franz. Die Kosten für die Erstellung lägen im sechsstelligen Bereich."

Was ich befürchte ist, dass die Tickets einfach in die vor kurzem erst novellierte GVH-App eingefügt werden. Ich hoffe trotzdem, dass trotz des sechsstelligen Entwicklungsbetrags die Tickets auch stinknormal mit der HandyTicketApp Deutschland erworben werden können. Dazu muss man sich nur einmal in der Stadt registieren, in der man die App am häufigsten braucht und kann dann auch in vielen anderen Tarifverbünden mit der selben App und dem gleichen Account Fahrscheine erwerben. Die Verbünde sind:

Auch Hamburg als Vorbild der Entwicklung hat eine eigene App, aber ob sich der GVH zusätzlich am Handyticket Deutschland beteiligen wird, habe ich noch nirgendwo gehört. Hamburg bietet derzeit 3% Rabatt auf Fahrscheine, die per App gelöst werden. Das finde ich prinzipiell nicht schlecht, hat sich bei der üstra mit dem Rabatt bei Bezahlung mit Geldkarte aber leider auch nicht durchsetzen können.
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Was ich befürchte ist, dass die Tickets einfach in die vor kurzem erst novellierte GVH-App eingefügt werden. Ich hoffe trotzdem, dass trotz des sechsstelligen Entwicklungsbetrags die Tickets auch stinknormal mit der HandyTicketApp Deutschland erworben werden können.
... das wäre zu einfach.
jedes dorf braucht doch seine eigene entwicklung nebst app. :eek:hno:
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Fehlalarm

Von 2,6 Millionen Euro Mehrbelastung auf 500.000 Euro: Die üstra hat sich noch mal erkundigt.


Quelle: HAZ, Hannover, 11.04.2014
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... das wäre zu einfach.
jedes dorf braucht doch seine eigene entwicklung nebst app. :eek:hno:
Die Üstra hat vor etwa 1,5 Jahren eine Stelle neu besetzt mit diesem Arbeitsinhalt. Wir werden erleben, ob man da einen echten Könner eingekauft hat oder den Bodensatz, der keinen anderen Job bekommt. :hahaha:
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Die App wird doch von der GVH entwickelt, oder nicht?! Was macht die uestra dann?

Ich hatte es so verstanden, dass die Handyticketkauffunktion (geiles Wort!) in die bestehende App integriert werden soll.
Wer ist denn der GVH? Gibt es den GVH überhaupt? Hat Hannover einen Verkehrsverbund, ja?
Ja, die Region stellt sich vor.
Hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsverbund

werden Grundziele von Verkehrsverbünden beschrieben:

Grundziele sind

ein einheitliches Fahrpreissystem, der sogenannte Tarif,
ein von allen Verkehrsunternehmen anerkanntes, möglichst einheitliches Fahrkartensortiment (für besonders große Städte können Ausnahmen beispielsweise durch höhere Stadttarife oder besondere Abo-Angebote bestehen bleiben),
abgestimmte Fahrpläne,
einheitliche Fahrplaninformationen und
die Anschlusssicherung zwischen Angeboten aller Verkehrsunternehmen.


Für alle Verkehrsverbünde gilt, dass in ihrem Bereich (meist eine Region) im Personennahverkehr alle Verkehrsmittel aller Betreiber zum gleichen Tarif, also mit nur einer Fahrkarte, benutzt werden können. Zusätzlich sollen Parallelverkehre (also die Bedienung zwischen gleichen Haltestellen auf demselben Linienweg durch unterschiedliche Verkehrsträger) möglichst vermieden werden. Die Tendenz geht in den letzten Jahren erkennbar in die Richtung der Schaffung größerer Verbundgebiete, wobei auch vermehrt Übergangstarife vereinbart werden.


Die Fettgedruckten Ziele sind im GVH nicht oder nur unvollkommen erfüllt.
So definieren die Verkehrsunternehmen bis heute den Verkehrstag unterschiedlich. Während der Nacht-Sternverkehr bei der Üstra am Freitag Abend und Samstag Abend stattfindet, findet der bei der DB Samstag Morgen und Sonntag Morgen statt, was an Feiertagen immer wieder zu Unklarheiten führt, Karfreitag wird vielleicht wieder so ein Fall sein. Vom Verkehrsverbund keine Spur.
Ansagen, ob es in den Feiertagsnächten Nacht-Sternverkehr gibt, sind vom GVH nicht zu bekommen, denn es spricht jedes Unternehmen nur für sich. Die Kampagne mit den Entwertern gilt nur bei der Üstra, der Verkehrsverbund lässt die Unternehmen machen, was sie wollen. Es wäre Aufgabe des Verkehrsverbundes dafür zu sorgen, daß solche Regelungen, am Bahnsteig entwerten oder in der Bahn, einheitlich sind.
Und der Parallelverkehr der Linien 10 und 700 ist ja bekannt, da hätte ein Verkehrsverbund auch längst mal aufräumen müssen.
Und immer noch werden gleiche Liniennummern für Linien verschiedener Verkehrsmittel vergeben.
Schön, daß die Region so genau weiß, wem der GHV gehört, das ist das wichtigste.
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Das der Parallelverkehr der 700 bescheuert ist, ist ja allgemein bekannt. Das er mit der neuen oberirdischen Führung der 10 vermutlich trotzdem für die nächsten 20 Jahre fest zementiert ist, ist halt so, aber ansonsten gibt es doch wirklich kaum Parallelverkehre, der GVH ist nach meinem Empfinden schon deutlich besser als viele andere Verbünde. Leider ist er ein bisschen klein. Es wäre schön, wenn mindestens die Nachbarlandkreise mit dazugehören würden. Am Ende sollte es in Niedersachsen mittelfristig eigentlich kein Gebiet mehr geben, dass zu keinem Verkehrverbund gehört. Aber vergleich man den GVH z.B. mal mit dem Verkehrsverbund Südniedersachsen dann sieht man auf welchem Niveau man sich hier beklagt.

Es gibt ein paar Musterbeispiele, zum Beispiel den MVV, aber im Großen und Ganzen haben wir es hier in Hannover schon ziemlich gut getroffen. Die Liste der Negativbeispiele ist aber länger, siehe RMV oder VRR.

Wo haben wir denn wirklich relevante Parallelverkehre? Den 700er, der auch parallel zur S1/S2 verläuft, wirklich mal ausgenommen.

Wirklich doppelte Liniennummern gibt es auch nicht, R1 ist ja nicht gleich S1 ist ja nicht gleich 1. Den Stadtbahnen fehlt nur ein Präfix (M oder U), aber das wärs dann auch schon.

Auch bei längerem darüber nachdenken, fallen mir keine größeren Streckenabschnitte mit Parallelverkehren ein. Außer der 700, also einer einzigen Linie oder siehst du sowas wie den Erixx und die S4 auch als Parallelverkehr? Das wäre aus meiner Sicht Blödsinn und kein Parallelverkehr im Sinne der Definition.

Das Tarifsystem ist auch sehr gut, verglichen mit den Tarifsystemen anderer Verbünde. Sehr leicht verständlich auch für Ortsunkundige, die ja auch in der Regel keine Zeitkarten kaufen. Ich rede nicht vom Preis, ich rede vom Tarifsystem.

Bis auf wenige, meist historische Ausnahmen gehört eine Kommune immer zu genau einer Tarifzone, Ausnahme sind glaube ich nur Lehrte (Ahlten) und einige Grenzstationen die in beiden Zonen liegen. Es gibt kaum Sonderregelungen, nicht wenn man das mit anderen Sonderregelungen vergleicht, Beispiel: Tarifsonderzone Niedervellmar oder aneinandergrenzende Zonen in NRW, wo man nur mit der großen Bahn über manche Tarifzonengrenzen fahren darf, nicht aber mit einer parallel verkehrenden Straßenbahn oder einem Bus.
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Das der Parallelverkehr der 700 bescheuert ist, ist ja allgemein bekannt.
Schön, daß wir da einer Meinung sind. Die Linien 300 und 500 übernehmen in Hannover eine Erschließungsfunktion und sie stellen für Pattensen bzw Gehrden die exklusive Direktverbindung zum Zentrum der großen Stadt und des Verkehrssystems sicher. Die 700 tut beides nicht, sie könnte einfach in Limmer gebrochen werden. Ich kann aber verstehen, daß die Leute ungern in die 10 umsteigen wollen, während die Nutzer der diversen anderen Umlandlinien gerne in die Stadtbahn umsteigen.
So lange die 10 weit und breit nicht barrierefrei ist, stellt der 700er eine Alternative für Rollstuhlfahrer und andere Nutzer dar, die die Stufen in die Bahn nicht oder schwer überwinden können. Ob sie dafür allerding so oft fahren muss, sei dahingestellt.
Das er mit der neuen oberirdischen Führung der 10 vermutlich trotzdem für die nächsten 20 Jahre fest zementiert ist, ist halt so, aber ansonsten gibt es doch wirklich kaum Parallelverkehre, der GVH ist nach meinem Empfinden schon deutlich besser als viele andere Verbünde.
Ich kenne mich in anderen Verkehrsverbünden nicht aus. Gerne mag es dort ähnlich oder schlimmer sein. Immerhin haben andere Regionen Verkehrsverbünde, die nicht nur auf dem Papier bestehen.
Leider ist er ein bisschen klein. Es wäre schön, wenn mindestens die Nachbarlandkreise mit dazugehören würden. Am Ende sollte es in Niedersachsen mittelfristig eigentlich kein Gebiet mehr geben, dass zu keinem Verkehrverbund gehört. Aber vergleich man den GVH z.B. mal mit dem Verkehrsverbund Südniedersachsen dann sieht man auf welchem Niveau man sich hier beklagt.
Mehr Landkreise, größeres GVH-Gebiet, gerne. Würdest Du als LK Hildesheim einem Verkehrsverbund beitreten, der zu 51% der Region Hannover "gehört" und wo Dein Verkehrsunternehmen dann 0,1% Anteil hat, so wie Erixx?
Wirklich doppelte Liniennummern gibt es auch nicht, R1 ist ja nicht gleich S1 ist ja nicht gleich 1. Den Stadtbahnen fehlt nur ein Präfix (M oder U), aber das wärs dann auch schon.
Ich habe ja schon mehrfach dargelegt, warum ich diese Differenzierung für unzureichend halte.
Auch bei längerem darüber nachdenken, fallen mir keine größeren Streckenabschnitte mit Parallelverkehren ein. Außer der 700, also einer einzigen Linie oder siehst du sowas wie den Erixx und die S4 auch als Parallelverkehr? Das wäre aus meiner Sicht Blödsinn und kein Parallelverkehr im Sinne der Definition.
Nein S4 und R4 sind kein Parallelverkehr, genau wie S3 und S7 mit R9 und R10 oder S1 und S2 mit R1 und R2.
Das Tarifsystem ist auch sehr gut, verglichen mit den Tarifsystemen anderer Verbünde. Sehr leicht verständlich auch für Ortsunkundige,
Das Tarifzonensystem ist für die meisten Leute zu kompliziert. Wir ÖPNV-Nerds sind nicht der Maßstab. Nur weil wir es verstanden haben, heißt nicht, daß das Tarifzonensystem gut ist.
die ja auch in der Regel keine Zeitkarten kaufen. Ich rede nicht vom Preis, ich rede vom Tarifsystem.
Die Preise sind meinetwegen okay, wenn der ÖPNV denn unbedingt kostenpflichtig sein soll. Und das Tarifsystem, ja, mir erscheint es etwas zu differenziert und auch zu kompliziert, wobei das langsam auf dem Wege der Besserung ist. Überhaupt sind die Beförderungsbedingungen zu kompliziert, z.B. die Fahrradmitnahme.
Bis auf wenige, meist historische Ausnahmen [...] Ausnahme sind glaube ich [...] Es gibt kaum Sonderregelungen, nicht wenn man das mit anderen Sonderregelungen vergleicht, Beispiel: Tarifsonderzone
Ich habe genug gehört! Es gibt zu viele Ausnahmen! Für einen ÖPNV mit weniger Ausnahmen! Sonst zick' ich hier voll rum...
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Ich habe ja schon mehrfach dargelegt, warum ich diese Differenzierung für unzureichend halte.
Deine Beiträge liest man aber selten. Nochmal ! :poke:

Wir ÖPNV-Nerds sind nicht der Maßstab.
Definiere Wir.

Ich habe genug gehört!
Du kannst das Internet hören? :runaway:
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Die Preise sind meinetwegen okay, wenn der ÖPNV denn unbedingt kostenpflichtig sein soll. Und das Tarifsystem, ja, mir erscheint es etwas zu differenziert und auch zu kompliziert, wobei das langsam auf dem Wege der Besserung ist. Überhaupt sind die Beförderungsbedingungen zu kompliziert, z.B. die Fahrradmitnahme.
Dann bin ich auf deinen übersichtlicheren, leicht verständlicheren und gerechteren Gegenvorschlag gespannt.

Wir haben ganze 3 Tarifzonen für Einzelfahrkarten (und nur die sind für Besucher relevant) und ganze 4 Zonen für Zeitkarten (was von der Komplexität her auch kein Studium erfordert).

Welche Varianten bieten sich an?
- Genaue Abrechnung nach Entfernung.
- Jeder Ort/Stadtteil eine Zone.
- Jede Kommune eine Zone.
- Einen Mittelpunkt im Netz mit Ringen drum herum.
- Pauschaltarif für das gesamte Netz.

Da das Angebot mit der Entfernung von Netzmittelpunkt abnimmt, ist das Ringsystem einigermaßen gerecht. Unter dem Strich bekommt man mit einer 1 Zonen Karte in Hannover aber immer noch eine bessere Leistung als mit dem selben Ticket in Uetze. Niemand fährt ernsthaft mit dem Bus von Uetze nach z.b. Mellendorf oder von Neustadt am Rübenberge nach Springe nur um in der Tarifzone "Region" zu bleiben.

Außerdem ist es einigermaßen gerecht, dass kurze Strecken günstiger sind als lange Strecken. Da eine genaue Abrechnung nach zurückgelegter Strecke aber sehr kompliziert ist, ist das Ringsystem auch hierfür ein geeigneter Kompromiss. Ja, dann gibt es Konstellationen bei der eine relativ kurze Strecke ziemlich teuer ist, aber da die Zonengrenzen in der Regel parallel zu den Gemeindegrenzen verlaufen, gibt es keinen großen Bedarf an diesen Verbindungen, durch Kurzstreckentickets wird dieser Effekt außerdem weiter abgefedert. Das perfekte System gibt es nicht.

Aber wie gesagt, ich lass mich von deinem einfacheren und gerechteren Gegenvorschlag gerne überzeugen.

Fahrradmitahme ist halt ein Thema für sich. Es gibt eigentlich nur drei Varianten:
- Man darf immer Fahrräder mitnehmen.
- Man darf nie Fahrräder mitnehmen.
- Man darf manchmal Fahrräder mitnehmen.

Da Fahrräder ziemlich groß sind, ist Variante 1 in nachfragestarken Zeiten nicht ohne sehr hohe Kosten umsetzbar. Variante 2 ist auch nicht gut, da es durchaus einen echten Bedarf gibt.

Bleibt als realistische Variante nur die dritte Variante. Man erlaub die Mitnahme von Fahrrädern, wenn dies keine Probleme verursacht. Da kommen halt solche Regelungen raus wie wir sie haben.

Das jedes Verkehrsunternehmen das anders regelt ist aus Kundensicht zwar nicht optimal, geht aber nicht anders. Ansonsten würde man z.B. den Metronom zwingen ihre Fahrradabteile im Berufsverkehr nicht freizugeben obwohl Platz wäre. Sicher wäre es besser wenn es einheitlicher wäre, aber wie soll das funktionieren? Der RufBus nach Eltze wird sicher nie ein Fahrradabteil haben. Eventuell könnte man im Fahrplan ein Fahrradsymbol an Fahrten machen bei denen eine Fahrradmitnahme gestattet ist, oder man veröffentlicht einen eigenen Fahrplan der nur Fahrten mit möglicher Fahrradmitnahme enthält, oder man bietet eine Option bei der Suche an, aber eine einheitliche Regelung wird es nicht geben.
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Dann bin ich auf deinen übersichtlicheren, leicht verständlicheren und gerechteren Gegenvorschlag gespannt.
Ich warte ja auch noch auf Deinen konkreten Fahrplan für den stetigen 10min-Takt von Nordstadt bis Bismarckstraße. ;)
Wir haben ganze 3 Tarifzonen für Einzelfahrkarten (und nur die sind für Besucher relevant) und ganze 4 Zonen für Zeitkarten (was von der Komplexität her auch kein Studium erfordert).
Genau, und jeder zweite kriegt es nicht scharf, daß das Tarifzonensystem zwei verschiedenen Unterteilungen bei Tickets und Cards hat, schon weil sich die Begriffe Ticket und Card nicht selbst erklären. Aber dieses Problem ist ja erkannt worden, die Region arbeitet wohl an einem neuen System. Ein Beispiel für die allmähliche Besserung.
Welche Varianten bieten sich an?
- Genaue Abrechnung nach Entfernung.
- Jeder Ort/Stadtteil eine Zone.
- Jede Kommune eine Zone.
- Einen Mittelpunkt im Netz mit Ringen drum herum.
- Pauschaltarif für das gesamte Netz.
Letzteres wäre am einfachsten. Es fehlen noch:
- fahrscheinloser ÖPNV, also für den Fahrgast kostenlos
- statt räumlicher Tarifzonen: Zeitzonen, z.B. 10min-Ticket, 30min-Ticket, 24std-Ticket...
Da das Angebot mit der Entfernung von Netzmittelpunkt abnimmt, ist das Ringsystem einigermaßen gerecht. Unter dem Strich bekommt man mit einer 1 Zonen Karte in Hannover aber immer noch eine bessere Leistung als mit dem selben Ticket in Uetze. Niemand fährt ernsthaft mit dem Bus von Uetze nach z.b. Mellendorf oder von Neustadt am Rübenberge nach Springe nur um in der Tarifzone "Region" zu bleiben.
Diese Überlegungen sind alle überflüssig, wenn man den ÖPNV kostenlos anbietet.
Außerdem ist es einigermaßen gerecht, dass kurze Strecken günstiger sind als lange Strecken. Da eine genaue Abrechnung nach zurückgelegter Strecke aber sehr kompliziert ist, ist das Ringsystem auch hierfür ein geeigneter Kompromiss. Ja, dann gibt es Konstellationen bei der eine relativ kurze Strecke ziemlich teuer ist, aber da die Zonengrenzen in der Regel parallel zu den Gemeindegrenzen verlaufen, gibt es keinen großen Bedarf an diesen Verbindungen, durch Kurzstreckentickets wird dieser Effekt außerdem weiter abgefedert. Das perfekte System gibt es nicht.
Doch, siehe oben. Ob das "gerecht" ist, ist mir egal. Wer kurze Wege auf dem Gehweg zurücklegt, fühlt sich gegenüber dem, der lange Wege auf dem Gehweg zurücklegt, auch nicht ungerecht behandelt.
Aber wie gesagt, ich lass mich von deinem einfacheren und gerechteren Gegenvorschlag gerne überzeugen.
Wenn wir Deinen S-Bahn-Fahrplan in der Luft zerrissen haben, können wir das tun. :smug:
Fahrradmitahme ist halt ein Thema für sich. Es gibt eigentlich nur drei Varianten:
- Man darf immer Fahrräder mitnehmen.
- Man darf nie Fahrräder mitnehmen.
- Man darf manchmal Fahrräder mitnehmen.
Da Fahrräder ziemlich groß sind, ist Variante 1 in nachfragestarken Zeiten nicht ohne sehr hohe Kosten umsetzbar. Variante 2 ist auch nicht gut, da es durchaus einen echten Bedarf gibt.
Bleibt als realistische Variante nur die dritte Variante. Man erlaub die Mitnahme von Fahrrädern, wenn dies keine Probleme verursacht. Da kommen halt solche Regelungen raus wie wir sie haben.
Das jedes Verkehrsunternehmen das anders regelt ist aus Kundensicht zwar nicht optimal, geht aber nicht anders. Ansonsten würde man z.B. den Metronom zwingen ihre Fahrradabteile im Berufsverkehr nicht freizugeben obwohl Platz wäre. Sicher wäre es besser wenn es einheitlicher wäre, aber wie soll das funktionieren? Der RufBus nach Eltze wird sicher nie ein Fahrradabteil haben. Eventuell könnte man im Fahrplan ein Fahrradsymbol an Fahrten machen bei denen eine Fahrradmitnahme gestattet ist, oder man veröffentlicht einen eigenen Fahrplan der nur Fahrten mit möglicher Fahrradmitnahme enthält, oder man bietet eine Option bei der Suche an, aber eine einheitliche Regelung wird es nicht geben.
Ich habe bis heute nicht verstanden, wie das bei der S-Bahn ist und wie die Fahradmitnahmezeiten bei der Stadtbahn genau sind. Ich habe mich damit schon in die Nesseln gesetzt, ja. Es wäre schon schön, wenn die Regelung bei allen Bahnen gleich wäre. Bus und Bahn können die Leute unterscheiden und bei den Bussen erschließt es sich auch, warum die Mitnahme von Fahrrädern problematisch ist, aber mit Stadtbahn und S-Bahn geht's doch schon los, das kriegen die Leute nun mal durcheinander. Hier braucht es eine Vereinheitlichung der Mitnahmeregelungen. Wenn man im Metronom keine Fahrräder mitnehmen kann, dann muss man bei der nächsten Ausschreibung daran denken, auch dort auf den einheitlichen Standard zu denken. In Zukunft sollen ja die R-Liniennummern konsequenter kommuniziert werden, so soll der Metronom dann nicht mehr als "ME" angezeigt und angesagt werden, sondern meinetwegen "R8", woraus dann nicht mehr hervorgeht, um welches Unternehmen es sich handelt. Da müssen dann alle Unternehmen die gleichen Standards erfüllen.
Was mir auch nicht gefällt, ist, daß die ganzen Regelwerke eine andere Zeit-Logik haben. So ist bei der Fahrradmitnahme 19:00uhr eine Grenze (oder?), ab 21:00uhr ist Y-Verkehr, bei den Üstra-Bussen muss man ab 20:00uhr vorne einsteigen, bei Regiobus immer, Taktumstellungen erfolgen zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten. Dann gibt es Mitnahmeregelungen, die zu bestimmten Zeiten gelten, zu anderen nicht, teils gelten sie für Kinder ab 6, teils für Kinder ab 12. Und so weiter... Ich sehe da jede Menge Optimierungsbedarf und -potential.
Nun mag es sein, daß die Situation in anderen Städten noch schlimmer ist, aber das kann ja nicht der Maßstab sein, oder?
Wenn der ÖPNV einen höheren Anteil am Modal Split haben soll, dann muss er attraktiver werden, und das impliziert: einfacher.
Ende der Durchsage.
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Genau, und jeder zweite kriegt es nicht scharf, daß das Tarifzonensystem zwei verschiedenen Unterteilungen bei Tickets und Cards hat, schon weil sich die Begriffe Ticket und Card nicht selbst erklären.
Sehr richtig. Mit meinem Semesterticket war es mir damals ja egal, wie das Tarifsystem aufgebaut ist, aber Fahrkarten für Gäste von außerhalb kaufen ist mir immer schwer gefallen. Auch weil die grafische Darstellung auf dem großen Linienplan nicht gerade markant ist. Wie weit darf man jetzt mit dem Einzelticket fahren? Muss ich noch ne Ergänzungskarte für die Tageskarte kaufen? etc. Fahrkarten in Hannover kann man auf jeden Fall nur nüchtern kaufen, sonst steigt man da als Nicht-Experte ganz schnell nicht mehr durch.

Kostenloser ÖPNV ist ja jetzt ein ganz anderes System. Da kann man auch gleich über E-Tickets (wie in den Niederlanden) reden. Beide Systeme sind sehr fair, aber trotzdem finde ich beide Systeme für Touristen (um die geht es doch gerade noch, oder?) schwierig. Sofern die deutschen Städte ihr kostenloses System nicht wieder aufgegeben haben, so haben sie es doch zumindest für nicht-Einwohner wieder bezahlplfichtig gemacht. Das gleiche in Tallinn. Und dann stellt sich die Frage der Ticketzonen von Neuem. Das niederländisch System gefällt mir wirklich gut, aber dafür muss man auch erst mal an eine Chipcaart kommen, die natürlich auch ohne das Guthaben schon wieder Geld kostet. Wenn man Fahrscheine beim Fahrer löst, wobei ich nicht weiß, ob das auch noch überall geht, dann stellt sich wieder die gleiche Frage, nach Kilometern wird da jedenfalls auch nicht mehr abgerechnet.

Ich habe bis heute nicht verstanden, wie das bei der S-Bahn ist und wie die Fahradmitnahmezeiten bei der Stadtbahn genau sind. Ich habe mich damit schon in die Nesseln gesetzt, ja. Es wäre schon schön, wenn die Regelung bei allen Bahnen gleich wäre. Bus und Bahn können die Leute unterscheiden und bei den Bussen erschließt es sich auch, warum die Mitnahme von Fahrrädern problematisch ist, aber mit Stadtbahn und S-Bahn geht's doch schon los, das kriegen die Leute nun mal durcheinander. Hier braucht es eine Vereinheitlichung der Mitnahmeregelungen.
In diesen Nesseln saß ich auch schon ;) Da nimmt man nur ein einziges Mal sein Fahrrad in die Regionalbahn und informiert sich extra vorher, wie das läuft. Ich hatte gerade das GVH-Fahrplanbuch auf dem Tisch und da stehen die Uhrzeiten für eine kostenlose Fahrradmitnahme in der Regionalbahn drin. Dann bin ich also extra zu einer kostenlosen Zeit gefahren, bin auch kontrolliert worden, aber alles war gut. Bis die Kontrolleurin sich noch mal umdreht um zu fragen, wo ich aussteigen möchte: Braunschweig. Der GVH endet aber natürlich in Hämelerwald, worauf mich die nette Dame hinwies. Damit endet auch die kostenlose Fahrradmitnahme, was ich nicht wusste. Also solle ich doch in Hämelerwald schnell aussteigen, eine Fahrradkarte kaufen und wieder zurück in den Zug springen. Ja, klar. Da ich wusste, dass der Zug alles andere tun wird, als überflüssig lang in diesem Kaff ohne Netz zu stehen, musste ich eine Fahrradkarte on Board inkl Servicezuschlag zahlen... Dabei hätte die Dame da beinahe selbst nicht dran gedacht :(
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Das mit den Sperrzeiten bei der Fahrradmittnahme ist auch so ein Problem. Häufig sind die Bahnen ja nur in eine Richtung voll, in die andere Richtung aber wäre noch genügend Platz, um ein Fahrrad mitzunehmen.

Das Tarifsystem kann immer besser sein. Wenn man die 'radikalen' Ideen weglässt, bleibt m.E. aber nicht mehr viel übrig. Card und Tarifzonen zu vereinheitlichen oder deutlicher zu gestalten/umzubennen wäre aber ein guter Anfang. Das niederländische System finde ich auch ganz gut, weil es fair ist (nach Strecke).
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Die Umgestaltung des Cards/Tickets Thema ist nicht so ganz einfach denke ich.

Das Angebot in Hannover Stadt ist wesentlich Attraktiver als das Angebot im Umland. Deshalb ist es eigentlich ganz in Ordnung, dass eine Karte für Hannover etwas teurer ist als eine Karte im Umland. Hierfür gibt es nur zwei Möglichkeiten. 1. Die Stadt in mehrere Zonen aufteilen, 2. Für die Stadt-Zone einen anderen Preis verlangen als für das Umland. Variante 1 finde ich besser, besonders deshalb weil für Tickets eine Ausnahme gemacht wurde.

Auch hier kenne ich keine genauen Zahlen, aber ich denke die weit überwiegende Anzahl der Kunden nutzt in Hannover den ÖPNV mit Zeitkarten. Wenn mal ein Kontrolleur in der Bahn ist, zeigen fast alle Fahrgäste ihre Zeitkarte. Ich unterstelle jetzt auch einfach mal, dass die meisten Leute die sich ein Ticket kaufen, also Gelegenheitsfahrer sind, in die City fahren. Womit es bei Tickets eher unnötig ist eine Ausnahme für die Stadt zu machen.

Es ist relativ normal, dass Tickets und Cards anders bepreist werden. München hat glaube ich 4 oder 5 Zonen für Tickets und 16 Zonen für Cards (ich glaube es sind 16, können aber auch mehr sein). Mit Cards will ich ja als Leistungsbesteller ja eigentlich nur erreichen, dass die Leute günstig zur Arbeit/Schule/Ausbildung kommen. Für alle anderen Ziele wäre es mir im Prinzip sogar recht, wenn die Leute ein Einzelticket kaufen würden. Deshalb sind kleinere Card Zonen meist im Sinne der Verkehrsverbünde.

Die Namen finde ich auch bescheuert. Ich wäre ja für Bezeichnungen wie:
- Einzelfahrschein
- Tagesfahrschein
- Tages-Gruppen-Fahrschein
- Kurzstreckenfahrschein
- Kinderfahrschein
- Monatskarte
- Monatskarte für Schüler
- Wochenkarte für Schüler
- Monatskarte für Senioren

für die U21 Karte fällt mir spontan kein guter Name ein.

Kostenloser Nahverkehr ist ein nettes Gedankenspiel, kann man aber nicht über Nacht einführen. Natürlich wäre es für alle besser, es wäre auch langfristig günstiger für alle. Gut für die Umwelt wäre es auch, ich bin im Grunde genommen sogar dafür. Es gibt nur ein Problem: Das Netzt ist jetzt schon an seiner Leistungsgrenze. Wenn die Attraktivität so plötzlich ansteigt, bricht das komplette System zusammen.

Die Kapazität müsste vermutlich an vielen Stellen vervielfacht werden. Alleine die Kosten für den Infrastrukturausbau wären gigantisch und sicher nicht kurzfristig realisierbar. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass selbst wenn das Geld da wäre, kein Hersteller so schnell so viel liefern könnte. Egal ob Bahnen, Schienen oder Wartungsinfrastruktur. Außerdem gibt es dafür nicht ausreichend Personal.

Ein Projekt "kostenloser Nahverkehr" braucht einen gewaltigen Vorlauf, der in kurzer Zeit richtig viel Geld kostet. Langfristig würde man sparen, aber es fehlt auf unabsehbare Zeit das Geld für die Anfangsinvestition. Deshalb wird es nicht kommen.

@Nixblicker: Das Beispiel für den 10 Minuten Takt würde extrem viel Arbeit machen. Da müsste man erstmal ein Stück Software schreiben denke ich, dann kann man solche Rechenspiele machen. Dafür fehlt mir aber derzeit die Zeit.
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Mir als gelegentlicher Wochenendheimfahrer ist aufgefallen, dass es überhaupt kein Fahrscheinangebot für das Wochenende gibt. Ich wäre dafür, so etwas in der Art einzuführen, also z.B. ein Wochenendticket oder ein 48-Stunden-Ticket, also sowas wie eine extrem kurze Zeitkarte. Andererseits ist das Tagesticket schon relativ günstig.

Außerdem würde ich auch wie vorgeschlagen von der Bezeichnung Tickets und Cards abrücken und diese Fahrscheine und Zeitkarten nennen oder so ähnlich.
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@Silberpfeil
Was für einen Fahrschein hast Du im Regionalexpress nach Braunschweig genutzt?
Meines Wissens sind die Mitnahmeregelungen abhängig vom genutzten Tarif und nicht von der befahrenen Strecke.
Der NIedersachsentarif inklusive Niedersachsentarif erlaubt ganztägig die kostenlose Mitnahme von Kindern unter 14 Jahren, der GVH-Tarif zu bestimmten Zeiten die Fahrradmitnahme.

@Nixblicker
Quizfragen
- An welcher Bushaltestelle am Kantplatz gibt es einen Auffindestreifen und ein Einstiegsfeld, mit denen Βlinde zur ersten Tür geleitet werden sollen?
- Was passiert, wenn der Auffindestreifen einen Radweg in Hannover kreuzt?
- Und was im Umland?
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