Jetzt greife ich das Thema doch noch einmal mit einem Artikel der Haz auf:
Korruptionsskandal in Hannover weitet sich aus
Der Korruptionsskandal bei der Landesbehörde für Straßenbau hat offenbar größere Ausmaße als bisher angenommen. Seit dem Bekanntwerden des Skandals, bei dem es um Bestechungssummen von mehreren Hunderttausend Euro geht, sind bislang 30 bis 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Bislang war lediglich bekannt, dass gegen einen 61-jährigen Unternehmer aus der Wedemark sowie zwei Mitarbeiter der Braunschweiger Autobahnmeisterei und einen 62-jährigen Beamten aus Hannover wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit ermittelt wird.
Bislang war lediglich bekannt, dass gegen einen 61-jährigen Unternehmer aus der Wedemark sowie zwei Mitarbeiter der Braunschweiger Autobahnmeisterei und einen 62-jährigen Beamten aus Hannover wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit ermittelt wird.
© Michael Thomas (Archiv)
Die Landesbehörde für Straßenbau steht stärker im Visier der Ermittler als bisher bekannt. Nach Informationen der HAZsind bislang 30 bis 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Davon sollen auch zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Autobahnmeistereien, die zur Landesbehörde gehören, betroffen sein. Für die Vergabe von lukrativen Aufträgen an Unternehmer und großzügige Abrechnungsmodalitäten sollen sie Geld- und Sachgeschenke kassiert haben. „Ja, es gibt inzwischen weitere Tatverdächtige“, bestätigte der Braunschweiger Oberstaatsanwalt Joachim Geyer auf Anfrage.
Bislang war lediglich bekannt, dass gegen einen 61-jährigen Unternehmer aus der Wedemark sowie zwei Mitarbeiter der Braunschweiger Autobahnmeisterei und einen 62-jährigen Beamten aus Hannover wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit ermittelt wird. Der Unternehmer hat inzwischen ein umfassendes Geständnis abgelegt und war deshalb aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der 35-jährige ehemalige Mitarbeiter der Autobahnmeisterei in Braunschweig hat zugegeben, Geld- und Sachwerte von dem Unternehmer entgegengenommen zu haben.
Auch er kam nach dem Geständnis frei. Gegenüber der Staatsanwaltschaft hat der Mann zu Protokoll gegeben, dass mindestens fünf weitere Unternehmer in den Korruptionsskandal verwickelt seien. Sie seien ihm von seinem Braunschweiger Kollegen mit dem Hinweis vorgestellt worden, man könne im Umgang mit ihnen genauso verfahren wie mit dem Firmen-Chef aus der Wedemark. Die Vorgehensweise ähnelte sich offenbar in allen Fällen.
So vergab der Exmitarbeiter der Autobahnmeisterei Aufträge, die auf dem Papier ein größeres Volumen hatten als die tatsächlich zu erledigenden Aufgaben. Die Unternehmen stellten also am Ende Rechnungen für Leistungen, die in diesem Umfang gar nicht erbracht worden waren. Im Gegenzug erhielt der Behördenmitarbeiter im Fall des Wedemärkers zum Beispiel ein zinsloses Darlehen und gegen Vorlage von Tankquittungen auch Bargeld. Bei den Aufträgen soll es um Arbeiten an den Grünstreifen und Befestigungen neben Autobahnen gegangen sein.
Der beschuldigte Kollege des 35-jährigen ehemaligen Mitarbeiters der Braunschweiger Autobahnmeisterei sitzt noch in Untersuchungshaft. Doch auch er will offenbar in Kürze auspacken. „Wir bereiten gerade eine Aussage vor, mein Mandant will sich zu den Vorwürfen gegen ihn äußern“, teilte Rechtsanwalt Michael Hoppe mit. Es ist nicht auszuschließen, dass die Braunschweiger Staatsanwaltschaft nach diesem Geständnis wieder neue Ermittlungsverfahren gegen weitere Verdächtige einleiten muss.
[Tobias Morchner]