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Auf dem Nexans-Gelände entsteht ein Gewerbepark
Der Projektentwickler Panattoni gestaltet das ehemalige Gelände des Kabelherstellers Nexans am Kabelkamp in Hannover zu einem Gewerbepark für unterschiedliche Mieter um.
Bärbel Hilbig31.05.2023, 08:00 Uhr
Hannover. Auf dem Gelände des Kabelherstellers Nexans am Kabelkamp entsteht ein neuer Gewerbepark. Die Firma Panattoni Deutschland plant auf dem Industrieareal im Norden Hannovers den Neubau von sechs Gebäuden für unterschiedliche Nutzer.
„Wir wollen das Gelände von Grund auf neu entwickeln. Das Areal ist durch die Nähe zur Innenstadt und zur Autobahn sehr attraktiv“, erklärt Projektentwickler Jörn-Ove Iven. Nexans hatte 2019 beschlossen, sich deutlich zu verkleinern. Die Firma nutzt nur noch einen Teil des 167.000 Quadratmeter großen Geländes,
die Kabelproduktion wurde eingestellt, mehrere Hundert Beschäftigte verloren ihre Arbeit.
Vor dem Abriss: So sah das Nexans-Gelände am Kabelkamp 2020 noch aus.
© Quelle: Panattoni Deutschland
Panattoni gehört zu den europaweit größten Projektentwicklern von Industrie-, Logistik- und Gewerbeimmobilien. Die Abbrucharbeiten für den ersten Bauabschnitt hat die Firma Hagedorn inzwischen fast abgeschlossen, wie Iven kürzlich im Bezirksrat Nord erläuterte. Dabei
wurden Fliegerbomben und Granaten entdeckt, die der Kampfmittelbeseitigungsdienst teils vor Ort kontrolliert sprengte.
Erster Neubau für Nexans
„Das Abbruchmaterial verarbeiten wir und versuchen, es direkt vor Ort wieder einzubauen“, erklärt Iven. Als erstes Gebäude entsteht bis zum Frühjahr 2024 ein Neubau für Nexans Deutschland, der Lagerflächen und Büroräume sowie ein Außenlager umfasst.
Der Nexans-Standort hat eine lange Tradition in der Kabelherstellung: Produktion in den Fünfzigerjahren.
© Quelle: Panattoni Deutschland
Nach dem Umzug der Firma startet Mitte 2024 der Abriss der beiden letzten Altgebäude von Nexans. Danach entstehen schrittweise drei große Hallen, die sich für Mieter aus Logistik, Produktion oder Weiterverarbeitung sowie E-Commerce eignen.
Hallen für Handwerk und Mittelstand
Außerdem plant Panattoni zwei weitere Hallen als sogenannte City-Docks mit kleinteiligen Gewerbeeinheiten für Handwerk und Mittelstand. „Wir haben die Vermarktung gerade erst gestartet, sind aber zuversichtlich, schnell eine Vollvermietung zu erreichen“, sagt der Projektentwickler.
Aus dem Bezirksrat kamen Nachfragen dazu, warum die Altgebäude nicht weiter genutzt werden. Auch die mögliche Ansiedlung von Logistikunternehmen stieß auf Kritik. „Die Gebäude waren zu verschachtelt und auch wegen ihrer Energieversorgung nicht geeignet, sie zu revitalisieren“, sagt Stephan Brockmöller von Panattoni.
Kabelherstellung im Kabelkamp: 1978 startete eine neue Hauptproduktion.
© Quelle: Panattoni Deutschland
Für die Energieversorgung setzt Panattoni auf Fernwärme, das Gelände liegt in einem Vorranggebiet. Wegen des Verkehrs sei man in Abstimmung mit der Stadt. „Wir gewährleisten per Mietvertrag, dass es zu keiner deutlichen Mehrbelastung kommt“, sagte Brockmöller.
CDU-Fraktionschefin Angelika Jagemann sieht das skeptisch. „Wenn es auf der Autobahn zu einem Unfall kommt, führt die Umleitung über den Industrieweg und durch Vinnhorst.“ Das müssten die Stadt und die Planer berücksichtigen. Edeltraut Geschke (SPD) pflichtete bei: „Sonst kommen die Lkw nicht auf die Autobahn.“
Das Nexans-Werk Hannover am Kabelkamp gehört zu den ältesten Industriestandorten der Stadt. Die Draht- und Kabelherstellung hat Tradition. Im Jahr 1900 gründete Louis Hackethal zusammen mit seinen beiden Brüdern die Hackethal-Draht-Gesellschaft mbH. Nach immer neuen Fusionen hieß die Firma eine Weile Kabelmetal Electro, später Alcatel Kabel Beteiligungs-AG. Seit dem Jahr 2000 firmiert das Unternehmen als Nexans Deutschland.
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Der Projektentwickler Panattoni gestaltet das ehemalige Gelände des Kabelherstellers Nexans am Kabelkamp in Hannover zu einem Gewerbepark für unterschiedliche Mieter um.
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