Dem vorangegangen war folgender Bericht:
http://salzburg.orf.at/news/stories/2502705/
Rauchmühle sperrt nach 700 Jahren zu
Die traditionsreiche Rauchmühle in der Stadt Salzburg sperrt zu, die Bediensteten suchen sich neue Jobs. Denn die Produktion wird ab November eingestellt. Lediglich ein Lager bleibt. Die Geschichte der Rauchmühle reicht ins 14. Jahrhundert zurück.
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Rauchmühle im Salzburger Stadtteil Lehen, nicht weit von der Bahntrasse Salzburg-München.
In den 1930er-Jahren wurde der Betrieb von dem Tiroler Müller Leopold Rauch gekauft. Die Rauchmühle an der Glan in Salzburg-Lehen ist der größte Mühlbetrieb im Bundesland. Noch werden hier täglich 150 Tonnen Getreide im Drei-Schicht-Betrieb verarbeitet. Ab November ist damit Schluss.
„Müllermeister bekommen leicht wieder Jobs“
Seit zwei Monaten sind die 18 Mitarbeiter über die traurige Entwicklung informiert, sagt Müllermeister Michael Hager: „Natürlich sind alle Bediensteten noch immer geschockt, dass nun Schluss ist. Unser Herz hängt an dieser Firma. Als Müllermeister ist es nicht ganz so tragisch, weil man sehr leicht wieder Arbeit bekommt in unserer Branche.“
Hager übersiedelt nach Graz und hat bereits eine Zusage für einen neuen Job.
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Rauchmehl wird weiter erzeugt, aber nicht mehr in Salzburg, sondern nur noch in Tirol.
Neue Jobs zu suchen
Zwei andere Müller sind schon weg. Sie arbeiten nun in Vorarlberg und Frankfurt am Main. Auch der Lehrling sei bereits versorgt, sagt Bernhard Leikermoser, angehender Verfahrenstechniker: „Ich gehe zu einer Mühle in Salzburg-Wals und glaube, dass es mir dort gut gefallen wird. Dort schließe ich meine Lehre dann ab.“
Die Laborantin und ein Lagerarbeiter der Salzburger Rauchmühle hoffen bis Jahresende einen Job zu finden. Am Innsbrucker Hauptsitz der Firma hingegen wird die Auslastung dagegen erhöht.
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Abfüllanlage fürs feine Rauchmehl.
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Bernhard Rauch aus Innsbruck rationalisiert und kürzt Jobs.
Marktbereinigung international
In Salzburg müsse er schließen, um der internationalen Konkurrenz standhalten und weiter wirtschaftlich produzieren zu können, sagt Bernhard Rauch, Geschäftsführer der Tiroler Firma Rauchmehl: „Es steigen die Anforderungen für Produkte, Hygiene, Verpackung und Gebäude dauernd. Das kostet immer mehr. Deshalb konzentrieren wir uns auf einen Standort, um Kosten zu sparen.“
Firmenchef erwartet Angebote für Grundstück
Der Firmenchef rechnet mit Kontakten zu Politik und Wirtschaft: „Es wird sicher in diese Richtung Gespräche geben. Interessenten mögen auf uns zukommen von sich aus. Und ich kann mir vorstellen, dass ich da nicht groß selbst aktiv werden muss.“
Auf dem rund zwei Hektar großen Areal der Rauchmühle mitten in der Landeshauptstadt könnte in ein paar Jahren eine Wohnsiedlung entstehen.
Vorerst bleibt noch ein Lagerbetrieb auf dem Mühlengelände. Dann könnten Wohnbauten kommen. Die Salzburger Rauchmühle ist nach gut 700 Jahren Betrieb bald endgültig Geschichte.
22.09.2011
http://salzburg.orf.at/news/stories/2502705/